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Spiegel der Welt

Die Sonderausstellung „Spiegel der Welt – Schlaglichter auf Seestücke aus drei Jahrhunderten“ wird vom 8. Dezember 2023 bis zum 14. April 2024 auf Deck 1 des Internationalen Maritimen Museums gezeigt.

„Den beweglichsten Stoff der
Welt in trockene Formen bannen“

 

Das Meer hat seit jeher auf eine Vielzahl bedeutender Künstler eine große Anziehungskraft ausgeübt. Über Jahrhunderte galt die See als Ausdruck von Sehnsüchten, war Schauplatz großer politischer Ereignisse und Leinwand künstlerischen Schaffens. Überhaupt hätte es ohne die Seefahrt jahrhundertelang keinen Kulturtransfer über die Grenzen der Kontinente hinaus geben können. Seestücke sind mehr als einfache Abbilder maritimer Themen: Sie sind Landschafts- und Historienmalerei, Projektionsflächen für Atmosphären, Emotionen und menschliche Schicksale sowie Kulturvermittler.

Unverändert:

Das Meer hat seit jeher auf eine Vielzahl bedeutender Künstler eine große Anziehungskraft ausgeübt. Über Jahrhunderte galt die See als Ausdruck von Sehnsüchten, war Schauplatz großer politischer Ereignisse und Leinwand künstlerischen Schaffens. Überhaupt hätte es ohne die Seefahrt jahrhundertelang keinen Kulturtransfer über die Grenzen der Kontinente hinaus geben können. Seestücke sind mehr als einfache Abbilder maritimer Themen: Sie sind Landschafts- und Historienmalerei, Projektionsflächen für Atmosphären, Emotionen und menschliche Schicksale sowie Kulturvermittler.

Andreas Achenbach, Stürmische See, 1892, Öl auf Leinwand

Das Gesicht des Meeres hat mich seit meiner Kindheit fasziniert,“ so Professor Peter Tamm (1928-2016), Gründer und Stifter des Internationalen Maritimen Museums Hamburg. Seine jahrzehntelange Sammelleidenschaft hat hochkarätige Gemälde aus allen Epochen der maritimen Kunstgeschichte zusammengetragen. In den historischen Ausstellungsräumen kann das Museum nur einen Teil seiner Kunstsammlung präsentieren. Zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses kommt im Rahmen einer Sonderausstellung eine epochenübergreifende Auswahl besonders qualitätvoller Seestücke zusammen, die zum Teil noch nie öffentlich präsentiert wurden.

Das Gesicht des Meeres hat mich seit meiner Kindheit fasziniert,“ so Professor Peter Tamm (1928-2016), Gründer und Stifter des Internationalen Maritimen Museums Hamburg. Seine jahrzehntelange Sammelleidenschaft hat hochkarätige Gemälde aus allen Epochen der maritimen Kunstgeschichte zusammengetragen. In den historischen Ausstellungsräumen kann das Museum nur einen Teil seiner Kunstsammlung präsentieren. Zum ersten Mal in der Geschichte des Hauses kommt im Rahmen einer Sonderausstellung eine epochenübergreifende Auswahl besonders qualitätvoller Seestücke zusammen, die zum Teil noch nie öffentlich präsentiert wurden.

Im Fokus der Ausstellung steht die Beziehung zwischen Kunst und Politik. Sie erzählt eine europäische Geschichte aus maritimer Perspektive, um den Zeitgeist internationaler Gesellschaften erfahrbar zu machen. Phänomene wie die Empfindsamkeit in der Romantik oder das zwiespältige Verhältnis zum technischen Fortschritt sind nur durch die Erfahrung kultureller Zeugnisse nachvollziehbar. Trotz aller Naturgewalten ist es letztlich immer der Mensch, der im Mittelpunkt der Seestücke steht.

Im Fokus der Ausstellung steht die Beziehung zwischen Kunst und Politik. Sie erzählt eine europäische Geschichte aus maritimer Perspektive, um den Zeitgeist internationaler Gesellschaften erfahrbar zu machen. Phänomene wie die Empfindsamkeit in der Romantik oder das zwiespältige Verhältnis zum technischen Fortschritt sind nur durch die Erfahrung kultureller Zeugnisse nachvollziehbar. Trotz aller Naturgewalten ist es letztlich immer der Mensch, der im Mittelpunkt der Seestücke steht.

Die Ausstellung beginnt im 17. Jahrhundert der Niederlande – der Wiege der Seestücke. Ihren Ausklang findet sie im späten 19. Jahrhundert, als die Marinemalerei den Anschluss an die avantgardistischen Entwicklungen verliert, die Rolle des Menschen in der Natur nicht mehr verhandelt wird und die Seestücke als hochspezialisierte autonome Gattung ihren eigenen Weg gehen.

Die Ausstellung beginnt im 17. Jahrhundert der Niederlande – der Wiege der Seestücke. Ihren Ausklang findet sie im späten 19. Jahrhundert, als die Marinemalerei den Anschluss an die avantgardistischen Entwicklungen verliert, die Rolle des Menschen in der Natur nicht mehr verhandelt wird und die Seestücke als hochspezialisierte autonome Gattung ihren eigenen Weg gehen.

 

175 Jahre Hapag-Lloyd

(31. Mai 2022 – 5. Februar 2023)

Das Internationale Maritime Museum Hamburg feiert mit einer Sonderausstellung 175 Jahre Hapag-Lloyd. Sie wird ab dem 31. Mai 2022 auf Deck 2 gezeigt.

Die Hapag-Lloyd Sonderausstellung im Internationalen Maritimen Museum

Die Hapag-Lloyd AG gehört mit einer Flotte von 250 Containerschiffen, einem jährlichen Transportvolumen von zwölf Millionen TEU und über 13.000 Mitarbeitern in 129 Ländern zu den weltweit führenden Linienreedereien. Bis zu diesem Erfolg war es ein langer Weg. Im Mai feiert die Traditionsreederei ihren 175. Geburtstag. Ab dem 31. Mai 2022 präsentiert das Internationale Maritime Museum in der Speicherstadt die Highlights aus der Geschichte dieser Hamburger Traditions-Reederei.

Die Sonderausstellung lädt zu einer spannenden Reise durch 175 Jahre Reedereigeschichte ein. Diese beginnt am 27. Mai 1847 mit der Gründung der „Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft“ (Hapag) durch Hamburger Geschäftsleute und Reeder unter dem Vorsitz von Adolph Godeffroy. Die Postbeförderung (Paketfahrt) und die Passage von Auswanderern waren viele Jahre die wichtigsten Einnahmequellen. Für diesen Abschnitt der Passagierschifffahrt steht das prachtvolle Dampfschiff „Hammonia“. Am 1. Juni 1857 startete es zu regelmäßigen Fahrten von Hamburg direkt nach New York. Bis dahin hatte die Reederei die Auswanderer und weiteren Passagiere mit Segelschiffen über den Atlantik gebracht. Neben dem Schiffsmodell, umrahmt von zeitgenössischen Koffern und Postpaketen, präsentiert die Ausstellung auch die damals gültigen Auswandererregeln.

„Mein Feld ist die Welt“ …

…beschreibt die erfolgreiche Ära des legendären Albert Ballin in den Jahren 1893 bis 1918. Während seiner Zeit als Generaldirektor festigte die Hapag ihre Position als größte Reederei der Welt. Ein Gemälde von Albert Brenet, das den Passagierdampfer „Imperator“ zeigt, der zu jener Zeit das größte Schiff der Welt war, steht für diese Ära. Noch nie war ein so großes Schiff die Elbe heruntergefahren.
Auch dramatische Ereignisse der Hapag-Geschichte beschreibt die Ausstellung. Ende März 1899 sprach die ganze Welt mit großem Respekt vom Hamburger Kapitän Gustav Schmidt. Er hatte die schon als gesunken geltende „Bulgaria“ trotz schwerster Schäden durch einen Orkan nach Hamburg zurückgebracht. Auszeichnungen aus dem Nachlass von Kapitän Schmidt erinnern an dieses Ereignis.

Schwierige Zeiten

1919 begannen die „Schwierigen Zeiten“, die bis 1945 andauerten. Als Folge des Ersten
Weltkriegs war die gesamte Flotte verloren gegangen. Am 9. November 1918 war Generaldirektor Albert Ballin verstorben. Seinem Nachfolger, Wilhelm Cuno, jedoch gelang es, die Hapag wieder auf Erfolgskurs zu bringen. So nahmen 1923 die vier Kombischiffe der „Albert Ballin“-Klasse den Nordatlantikdienst erfolgreich wieder auf.

Im Archiv des IMMH wird das Gästebuch der „Albert Ballin“ aus den Jahren 1927-1932 aufbewahrt. Es stammt aus dem Nachlass von Kommodore Paul Wiehr. Das liebevoll und oft humorvoll mit Beiträgen des internationalen Reisepublikums illustrierte Buch ist interaktiv aufbereitet; man kann darin „blättern“. Beeindruckend sind die Dokumente und Objekte aus dem Nachlass des Kapitäns Gustav Schröder. 1939 führte er das Kommando des Passagierschiffes „St. Louis“ der Hapag, dessen Irrfahrt mit mehr als 900 jüdischen Emigranten an Bord kurz vor dem Zweiten Weltkrieg die Welt in Atem hielt.

Einen „Neubeginn und Kontinuität“ brachten die Jahre 1945 bis 1969. 1947 beging man das hundertjährige Jubiläum der Hapag in aller Stille. Zum zweiten Mal hatte man die gesamte Flotte verloren. Der Wiederaufbau des Liniennetzes gelang nur gemeinsam mit dem Norddeutschen Lloyd. Der erste Neubau nach dem Zweiten Weltkrieg war das Motorschiff „Hamburg“, das 1950 bei den Howaldtswerken gebaut wurde und Westindien bediente. Hiervon gibt es Zeichnungen und Fotos. Ebenfalls für den Westindienverkehr wurde die „Frankfurt“ 1967 in Dienst gestellt. Ein Modell zeigt eindrucksvoll das Schwergutladegeschirr des Schiffes.

„Better together“

Als gegen Ende der 1960er Jahre der Containerverkehr rasant anwuchs und hohe Investitionen in Container und neue Schiffe erforderte, bündelten die beiden Konkurrenten Hapag und Norddeutscher-Lloyd ihre Kräfte. 1970 fusionierten sie zur Hapag-Lloyd AG.

Hapag-Lloyd hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich in ein international organisiertes, modernes, nachhaltig agierendes Unternehmen gewandelt. In ihrem Bestreben um Exzellenz ist sich die Reederei jedoch treu geblieben.

Die Hapag und der Tourismus

Neben dem Frachtverkehr waren Vergnügungs- und Bildungsreisen schon früh ein lukratives Geschäft für die Hapag. Während der Wintermonate, in denen die Passagierschiffe auf dem Nordatlantik nicht ausgelastet waren, schickte Albert Ballin sie mit betuchten Reisenden ins Mittelmeer. Im Januar 1891 stach die „Augusta Victoria“ von Cuxhaven aus zu einer zweimonatigen reinen Vergnügungsreise zum ersten Mal in See. An Bord waren 241 Passagiere aus Deutschland, England und Amerika. Ballin gilt damit als Erfinder der Kreuzfahrt. Der Zeichner Christian Wilhelm Allers, damals mit an Bord, veröffentlichte eine Bildmappe mit „Erinnerungen an die Reise der „Augusta Victoria“ in den Orient“. Seine Skizzen sowie die Gästeliste dieser Fahrt sind Teil der Sonderausstellung.

Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg fuhren die „Reliance“ und die „Resolute“ für die Hapag. Sie konnten zwischen rund 700 und 1.500 Passagiere mitnehmen. Nach der Fusion mit dem Norddeutschen Lloyd führte Hapag-Lloyd die „Europa“-Tradition der Kreuzfahrt fort. Heute ist Hapag-Lloyd Cruises Teil des TUI-Konzerns.

Ein wichtiges Standbein des Tourismus war auch der Luftverkehr. Dafür steht ein Modell der Boing 737-800 „Albert Ballin“. Zwar wurde die Hapag-Lloyd Fluggesellschaft erst Anfang Juli 1972 gegründet und in das Handelsregister eingetragen, doch die Verbindung der beiden großen deutschen Reedereien zur Luftschifffahrt geht zurück in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. 1910 fing es bescheiden mit der Delag (Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft) an. 1917 stieg man bei der Deutschen Luft-Reederei ein. 1923 gründeten Hapag und NDL die Deutsche Aero Lloyd AG, die kurz darauf in die Gründung der Deutschen Luft Hansa AG mündete. 1973 hob die erst Maschine der Hapag Lloyd Flug ab. Bis 2007 bot sie Flüge vor allem in die Mittelmeer-Region an.

Buch zur Sonderaustellungusstellung "175 Jahre HapagLloyd".

Aktuell zur Ausstellung ist im Koehler Verlag das Buch „175 Jahre Hapag-Lloyd – 175 Years of Hapag-Lloyd 1847–2022: Vom Auswandererschiff zum Megacarrier – From emigrant ship to megacarrier“ erschienen. 388 Seiten, Deutsch/Englisch. Gebundene Ausgabe. 49,95 €.

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“Die Howaldtswerke in der Zeit des Wirtschaftswunders, Foto- Sonderausstellung”: ein einzigartiges Juwel der Hamburger Werften- und Schifffahrtshistorie präsentiert das Internationale Maritime Museum Hamburg ab 15. Oktober. Es zeigt erstmals eine Auswahl von Fotos aus dem umfassenden Archiv der Hamburger Howaldtswerke aus den 1950er und 60er Jahren.

Howaldtswerke Hamburg – Die Sonderausstellung

"Die Howaldtswerke in der Zeit des Wirtschaftswunders, die Sonderausstellung", ein einzigartiges Juwel der Hamburger Werften- und Schifffahrtshistorie, ab 15. Oktober.

Dem ehemaligen Archivleiter, der die Negative sicherte und einem begeisterten, geschichtsbewussten Mitarbeiter, der sie digitalisierte, ist es zu verdanken, dass dieser Teil der Hamburger Werftengeschichte der Nachwelt erhalten blieb. 30.000 Fotos wurden dem internationalen Maritimen Museum vor zwei Jahren übergeben. Sie bilden die Grundlage für diese Sonderausstellung.

Die Howaldtswerke gehörten zu den großen und bedeutenden Werften Hamburgs. Der 1909 gegründete Zweigbetrieb des Stettiner Vulcan war im südlichen Teil des Hafens zwischen Rosskanal und Köhlbrand angesiedelt. In ihrer Blütezeit, Ende der 1950er Jahre, beschäftigten die Howaldtswerke etwa 9.000 Mitarbeiter.

Die bemerkenswerte Entwicklung der jungen Werft zum erfolgreichen Großunternehmen in nur kurzer Zeit wurde durch das Ende der Schiffbaubeschränkungen für deutsche Werften (1951) und insbesondere durch die beginnende Ära des Wirtschaftswunders begünstigt. Währungsreform, Exportsteigerung und Vollbeschäftigung kennzeichneten den fast zwei Jahrzehnte dauernden wirtschaftlichen Aufstieg der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg.

Von 1953 bis 1967 führten die „Hamburger Howaldtswerke AG“ (HWH) nur den Namen der Kieler Traditionswerft, mit der sie seit 1930 in einer wechselnden Beziehung stand. Unter der Leitung ihres charismatischen Direktors Theodor Schecker agierte sie in jenen Jahren unabhängig. Mit dem Beginn der 1960er Jahre trübten Schiffbaukrisen und eine zeitweilige Rezession die glänzende Bilanz der Werft. 1968 fusionierten die Howaldtswerke Hamburg und Kiel mit der Deutschen Werft in Finkenwerder zur „Howaldtswerke, Deutsche Werft AG“ (HDW), um der wachsenden Konkurrenz aus Ostasien und der Flaute auf dem Schiffbaumarkt zu begegnen.

Die präsentierten Schwarzweiß-Fotos zeigen nicht allein die harte Arbeit draußen auf den Werfthelligen und in den Werkshallen, sie gewähren auch einen Blick hinter die Kulissen. Sie nehmen den Besucher mit ins Büro der Vorstandssekretärin, zum 40jährigen Jubiläum des Maschinenbaumeisters und sogar in die Lohnkasse. Hier liegen die Geldbündel schon bereit, die abschließbaren Geldkassen stehen geöffnet im Hintergrund. Freitags war Zahltag, der Tarifstundenlohn eines gelernten Arbeiters betrug 1,50 Mark.

Mittäglicher Treffpunkt war die Werkskantine. Hier wurde von 12.00 bis 12.30 Uhr das Mittagessen eingenommen, der Beitrag kostete 1957 ganze 67 Pfennige. Eine Aufnahme zeigt die Kantinenküche „vor dem großen Ansturm“, Stapel von Tellern, riesige Töpfen und Warmhaltebehälter sowie mehr als 1.600 vorbereitete Nachspeisen auf den Ausgabetresen. Akkord für die Küchenmannschaft.

Zusätzlich waren die beiden Köche und die Küchenhilfen auch bei feierlichen Anlässen gefragt. Ob Jubiläen, Lehrlingsabschlüsse oder Weihnachtsfeiern – Anlässe gab es genug. Die Fotos zeigen, dass auf der Werft offensichtlich ein angenehmes Betriebsklima herrschte.

Höhepunkte des Werftalltags waren natürlich die Stapelläufe. Der Stapellauf der „Tina Onassis“ im Juli 1953 war ein Riesenereignis für ganz Hamburg. Der Supertanker des griechischen Reeders Aristoteles Onassis zählte damals weltweit zu den größten Schiffen. Und die wenige Monate zuvor eigenständig gewordenen Howaldtswerke Hamburg als Erbauer waren acht Jahre nach dem katastrophalen Ende des Zweiten Weltkrieges stolz auf dieses Produkt.

Am 5. Juni 1954 hielt der Werksfotograf eine besondersillustre Personengruppe im Bild fest. Anlässlich des Stapellaufs des Supertankers „Al-Malik Saud Al-Awal“ der Reederei „Olympic Maritime“ kamen Aristoteles Onassis seine Frau Athina, ihre beiden Kinder, Christina und Alexander, dann die Taufpatin Fürstin Ann-Marie von Bismarck und ihre Tochter Gunilla sowie, zwischen Fürstin Bismarck und „Ari“ Onassis, Scheich Abdullah Ali Reza aus dem saudischen Königshaus auf das Werftgelände.  

1988 wurde das Werk „auf dem Ross“ geschlossen. Geblieben ist ein großer Schatz mit Fotos, von denen in Zukunft ganz sicher noch viele weitere im Internationalen Maritimen Museum gezeigt werden.

Bunt, klein, überall. Mikroplastik – Vom Fluss ins Meer

Sonderausstellung Mikroplastik im Internationalen Maritimen Museum Hamburg.

Bunt, klein, überall. Mikroplastik.

Vom Fluss ins Meer. Aktuelle Forschungsergebnisse in einer interaktiven Ausstellung.

Vom 23.08. bis 30.09.2020 zeigt das  Internationale Maritime Museum Hamburg in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) eine Sonderausstellung, die Besucher*innen in die Welt der Mikroplastik-Forschung einführt. Die Wanderausstellung basiert auf den Forschungsergebnissen des von 2017 – 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „MicroCatch_Balt“.


Das Projekt MicroCatch_Balt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Plastik in der Umwelt“ gefördert und vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde koordiniert. Weitere Projektpartner sind: Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden, Forschungszentrum JülichThünen-Institut für Landwirtschaft und ländliche Räume sowie das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung Rostock.

Logo Initiative Plastik in der Umwelt

Logo IPF Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden

Logo FONA Forschung für nachhaltige Entwicklung BMBF

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und und Forschung

Johannes Holst – Maler der See

Die Sonderausstellung: 7. Mai – 16. August 2020

Vom 7. Mai bis zum 19. Juli 2020 zeigt das Internationale Maritime Museum Hamburg in Kooperation mit mit dem Koehler im Maximilian Verlag und der Galerie Deichstraße eine Sonderausstellung, die dem Werk von Johannes Holst gewidmet ist – einem der bedeutendsten deutschen Malern des maritimen Genres.

Johannes Holst wird 1880
auf der Elbinsel Altenwerder bei Hamburg geboren. Marinemaler will er werden:
Sein Ziel ist es den Wind und die Wolken, die Wellen und die Gischt so auf die
Leinwand zu bannen, wie die Natur es vorgibt. Ihn faszinieren die Windjammer
vergangener Zeiten ebenso wie große Passagierdampfer oder die Kutter und Ewer
der Elbinseln und immer wieder das Meer selbst. Die maritimen Gemälde von
Johannes Holst zeichnen sich aus durch eine große seemännische Detailtreue.

Aber Johannes Holst hat viele Talente: Er spielt Geige und Cello, die Instrumente fertigt er selber an: ca. 200 Geigen verlassen seine Werkstatt. Und er ist auch ein leidenschaftlicher Segler, der seine eigene Yacht, die Mia-Lisa, im Keller seines Hauses baut. Die Ausstellung beleuchtet die verschiedenen Facetten des „Universalgenies von Altenwerder“. Es werden ca. 70 ausgewählte Gemälde aller Schaffensphasen des großen Marinemalers präsentiert, begonnen mit einem kleinen Aquarell der Fürst Bismarck, das er als 14jähriger gemalt hat, bis hin zu einem unvollendeten Gemälde von 1965, seinem Todesjahr. Die Gemälde stammen zum Großteil von privaten Leihgebern und sind der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich.


FLUCHT ÜBERS MEER
von Troja bis Lampedusa

Sonderausstellung: 5. Juni 2019 – 2. Februar 2020

Ausstellungskurator Dr. Erik Lindner erklärt im Interview „Flucht übers Meer – von Troja bis Lampedusa“.

Flucht übers Meer – das ist ein stetes Ereignis in der
Menschheitsgeschichte. Weltweit retten sich Menschen aufs Wasser, um in eine
bessere Welt zu gelangen, seit Jahrtausenden schon. Sie lassen dabei ihre Habe
und Angehörige zurück. Häufig riskieren sie ihr Leben. Ihre Motive sind akute
Gefahr, wirtschaftliche Not, religiöse und ethnische Diskriminierung, Entkommen
aus der Diktatur. Sie hoffen auf Freiheit und persönliches Glück. Viele kommen
im Land ihrer Sehnsucht an und finden Hilfe und Raum zur Entfaltung. Doch
Abertausende werden aufgehalten oder sterben gar auf See, sei es im Krieg oder
im Frieden. Dramatische Ereignisse, große menschliche Leistungen und
schreckliche Tragödien – all das ist mit der Flucht übers Meer verbunden.

In den vergangenen Jahren hat sich die Flucht übers Meer – vor allem in
der Ägäis und vor der nordwestafrikanischen Küste – zu einem Drama entwickelt,
das die bisher bekannten Dimensionen sprengt. Die Rettung aus Seenot, das
uralte Gebot der Menschlichkeit, erfordert große Anstrengungen der europäischen
Staatengemeinschaft. Auch private Hilfsorganisationen bergen Menschen aus den
Booten. Die gegenwärtigen Fluchtbewegungen, übers Wasser und über Land, werden
unsere Gesellschaft weiter in Atem halten. Wie begegnen wir dem Geschehen? Für
welche Flüchtende hegen wir Empathie und welchen begegnen wir mit Distanz?

Flucht übers Meer ist ein ernstes und bewegendes Menschheitsthema. Das Internationale Maritime Museum Hamburg widmet sich ihm mit einer Sonderausstellung.

Flucht übers Meer in der Geschichte

Der römische Dichter Vergil setzte mit seiner 29-19 v. Christus
verfassten Aeneis-Sage der Flucht aus Troja ein literarisches Denkmal: Der
mythischen Geschichte zufolge floh Aeneas mit zahlreichen Getreuen auf Schiffen
nach dem Untergang seiner Heimatstadt. Sein Weg übers Meer führte ihn und die
Trojaner von der östlichen Ägäis über Nordafrika bis Mittelitalien, wo sie eine
Stadt gründeten, die in die Entstehungsgeschichte Roms eingebunden werden sollte.
Neben dem legendären Gehalt dieser aus der Antike stammenden Dichtung gibt es
einen Kern, der auf frappierende Weise zeitlos wirkt: Aeneas verliert seine
Frau, doch mit seinem Sohn und dem gebrechlichen Vater, den er auf seinen
Schultern trägt, gelangt er in Sicherheit. – Hier flüchtet eine Familie vor
Krieg und Zerstörung. Sie wagt sich aufs Meer, um nach langer, gefahrvoller
Zeit des Herumirrens und der Opfer ein neues Leben beginnen zu können. Die
Aeneis-Sage liest sich wie eine Blaupause späterer Fluchtschicksale, sei es aus
Europa, Asien oder Amerika.

Aus der DDR-Diktatur flüchteten Einzelne oder Paare in winzigen Sportbooten über die Ostsee, über die Lübecker Bucht in die Bundesrepublik oder nach Gedser, dem südlichsten Punkt Dänemarks. Fast 1 Million Menschen verließen nach dem Sieg des Kommunismus ihre Heimat im Süden Vietnams, zumeist in Fischerbooten, um sich in eine bessere Welt zu retten. An die 200.000 Kubaner flüchteten mit Booten und Flößen Richtung Florida. Das Aufsehen, das diese wagemutig-verzweifelten Aktionen hervorriefen, bot stets Anlass für Berichterstattung in den Medien. Zeitungen und Fernsehsender verbreiteten Nachrichten über diese teils spektakulären Ereignisse und die damit verbundenen menschlichen Schicksale. Vor allem Bilder von Geflüchteten, sei es in überfüllten Booten, sei es als Gerettete, die von Helfern betreut oder von Polizisten in den Häfen in Empfang genommen wurden, prägten sich ins kollektive Gedächtnis ein.

Flucht übers Meer Sonderausstellung Internationales Maritimes Museum Hamburg Ausstellung Flüchtling Seenot Seenotrettung Geschichte Boat People Balseros See Wasser Wellen Schifffahrt Lampedusa

Weitere Informationen:

Die Sonderausstellung ist vom 5. Juni 2019 bis zum 2. Februar 2020 auf Deck 1 des Internationalen Maritimen Museums zu sehen und im Eintrittspreis enthalten.

ALBERT BALLIN: Vater, Unternehmer, Visionär

9. November 2018 – 30 April 2019

9. November 1918

Am 9. November 1918, kurz nach 14.00 Uhr, rief der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann von einem Balkon des Reichstags in Berlin die Deutsche Republik aus. Das seit 1871 bestehende Kaiserreich war damit vergangen; eine reichsweite Revolutionsbewegung von Soldaten und Arbeitern hatte die Monarchien in Deutschland gestürzt. Am nächsten Tag fuhr Kaiser Wilhelm II. von seinem Hauptquartier im belgischen Spa per Sonderzug nach Holland ins Exil. Am 11. November beendete ein Waffenstillstand den Ersten Weltkrieg.

Ebenfalls am 9. November, um 13.15 Uhr, war in Hamburg der Generaldirektor der „Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft“, Albert Ballin, an einer Medikamentenvergiftung verstorben. Er war 61 Jahre alt. Die persönliche Geschichte des Sohnes aus armem jüdischem Hause der Hansestadt glich der Entwicklung des Kaiserreichs bis 1918. Als Albert Ballin 1857 geboren wurde, hatte der Aufstieg der noch nicht geeinten Nation gerade erst begonnen. Als Ballin 1899 zum Generaldirektor der Hapag ernannt wird, sollte er, aufgrund seiner rastlosen und ehrgeizigen Tätigkeit, bald der größten Reederei der Welt vorstehen, und Deutschland war in den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg auf dem Zenit seiner Entfaltung als Wirtschaftsnation und Macht.

In dieser zunehmenden Konkurrenzsituation zur Weltmacht England nahm Ballin eine Schlüsselstellung der Vermittlung auf höchster Ebene ein. Ohne die Verständigung mit England war insbesondere das weltumspannende Schifffahrtsnetz der Hapag unmöglich. Dieses wurde in London vielleicht noch mehr mit Argwohn betrachtet als die Kaiserliche Marine des Staatssekretärs Alfred von Tirpitz. Allein in dieser Vermittlungsrolle sollte Albert Ballin jedoch scheitern. Auch sein nahezu freundschaftliches Verhältnis zu Kaiser Wilhelm II., der oft privat bei dem großbürgerlichen jüdischen Kaufmann in Hamburg zu Besuch weilte, hat das Unheil nicht aufzuhalten vermocht.

Albert Ballin war ein treusorgender Familienvater. Neben seiner Frau Marianne war ihm die Adoptivtochter Irmgard, spätere Bielfeld, das Liebste. Auch war er ein vollendeter Gastgeber. Die Déjeuners und Diners im Haus in der Hamburger Feldbrunnenstraße 58 waren legendär. Der Krieg machte Allem ein Ende. Zur Tragik des Todes Albert Ballins kam, dass seine Tochter wenige Wochen nach ihm an der Spanischen Grippe erkrankte und im Alter von 27 Jahren starb. Sie hinterließ drei Kinder.

Der Nachlass Albert Ballins

Der private Nachlass Albert Ballins wurde, was bislang kaum jemand wusste, 100 Jahre in Österreich aufbewahrt. Zunächst gelangte er 1944 heimlich –  er gehörte ja einem verstorbenen jüdischen Bürger – per Güterzug von Hamburg nach Innsbruck, wo er bis 1987 auf dem Dachboden einer Kapelle lagerte. Er war das Eigentum von Ursula Hueber, einer Enkelin Albert Ballins. Nach dem Tode beider Eheleute Hueber gelangten die Nachlassobjekte und Dokumente als Vermächtnis anteilig an deren Söhne.

Der Nachlass besteht aus Möbeln, Gemälden, Schmuck, Tafelzubehör und Dokumenten, wobei letztere erst jetzt eingehend gesichtet wurden. Die Objekte und Dokumente sind einzigartig. Sie werden hier in Auswahl zum ersten Male überhaupt in der Öffentlichkeit gezeigt. Ihre Präsentation im Rahmen dieser Sonderausstellung ist somit eine gegenständliche Hommage an den Menschen und Privatmann Albert Ballin.

Das Internationale Maritime Museum Hamburg ist den Eheleuten Ingrid und Heinz Hueber zu größtem Dank verpflichtet, diese Objekte zeigen zu dürfen.

Mehr Dazu:

Albert Ballin – Vater

Albert Ballin – Unternehmer

Die PEKING – Im Dockschiff über den Atlantik

Die Sonderausstellung vom 14. Juni bis zum 31. Oktober 2018

Peking Schiff Flying P-Liner Ausstellung Sonderausstellung Atlantik Fotografie Internationales Maritimes Museum Hamburg 2018 Plakat

Das Internationale Maritime Museum zeigt in einer Sonderausstellung die Bilder des Hamburger Fotografen Jan Sieg, der an Bord des Dockschiffes Combi Dock III die letzte große Reise der Peking von New York nach Deutschland dokumentierte. Originalexponate, ein Modell des Dockschiffes sowie das Logbuch der Jungfernfahrt des berühmten Flying-P-Liners werden ebenso präsentiert wie ein Hörspiel mit den Erinnerungen eines Kapitäns des Viermasters.

Die PEKING wurde als stählerne Viermastbark mit einer Länge von 115 Metern von der Hamburger Reederei Blohm + Voss gebaut und lief dort am 25. Februar 1911 vom Stapel. Zu der Zeit war sie eines der größten Segelschiffe der Welt. Rund 5300 t Ladung konnte der Frachtsegler transportieren, der im Salpeterhandel auf der Route Hamburg-Chile-Hamburg eingesetzt wurde.

 

Die Ausstellung „Die Peking – Im Dockschiff über den Atlantik“ wird am 14.06. eröffnet und ist bis voraussichtlich 31.10.2018 auf Deck 1 im Maritimen Museum zu sehen.

 

 

„Über Wasser – unter Wasser“

150 Jahre maritime Dienste in Deutschland

Unter Wasser über Wasser Sonderausstellung 150 Jahre maritime Dienste in Deutschland Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie Deutsche Wetterdienst Internationales Maritimes Museum Hamburg

150 Jahre Maritime Dienste: Wie begann alles und welche Dienste gibt es heute? Darüber informieren das Internationale Maritime Museum Hamburg, das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie und der Deutsche Wetterdienst in der Ausstellung „Über Wasser – unter Wasser“, die aus Anlass des Starts der Norddeutschen Seewarte vor 150 Jahren vom 2. Juni bis zum 31. Oktober 2018 stattfindet.

In einzelnen Bereichen innerhalb der regulären Dauerausstellung erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie sich die Beratung der Schifffahrt von der Segelanweisung zur Routenempfehlung unter Einbeziehung der Wettervorhersage entwickelt hat und warum das Klima in Laderäumen überwacht werden muss. Warndienste vor Sturm- und Sturmfluten werden ebenso beschrieben wie die Aufgaben in der Überwachung des Zustands von Meer und Atmosphäre. Auch die Bedeutung der Klimabeobachtungen in den damaligen Kolonien wird aufgezeigt. Die Besucherinnen und Besucher gewinnen einen Einblick in die Herstellung von Seekarten. Sie erfahren, wie die Meere vermessen und Wracks gesucht werden. Auch die Entwicklung der Offshore Windenergie können sie verfolgen.

 

Die Ausstellung ist vom 2. Juni bis zum 31. Oktober 2018 in die Dauerausstellung des Internationalen Maritimen Museums zu sehen und im Eintrittspreis enthalten.

 

16.11.2017-21.05.2018

„Kunst im Chaos“

Beeindruckende Bilddokumente des Hamburger Hafens 1945 – 47

Sie gehört zu den erfolgreichsten Sonderausstellungen des Internationalen Maritimen Museums – die Fotoausstellung „Kunst im Chaos“. Sie dokumentiert eindrucksvoll das Ausmaß der Zerstörungen, die der Zweite Weltkrieg im Hamburger Hafen hinterlassen hat. Im Frühjahr dieses Jahres wurde sie sechs Wochen lang auf Deck 1 präsentiert. Für viele Besucher war dies zu kurz und so wurde das Museum immer wieder um eine Wiederholung der beliebten Ausstellung gebeten. Diesem Wunsch kommt das Internationale Maritime Museum jetzt nach und zeigt die Fotos des Hamburger Fotografen Heinrich Hamann vom 6. Dezember bis Mitte März 2018 ein zweites Mal.

Kunst Kaos Plakat Sonderausstellung Hamburger Hafen Weltkrieg Hamann Internationales Maritimes Museum Hamburg

 

Zur „Stunde Null“ lagen rund 80% des Hamburger Hafens in Schutt und Asche. Rund 3.000 Schiffswracks in den Hafenbecken und im Strom machten die Elbe zu einem riesigen Schiffsfriedhof. Es ist heute kaum vorstellbar, was dies für die einst so stolze Hafenstadt bedeutete. Einige Zeit nach der bedingungslosen Kapitulation erhielt der Hamburger Fotograf Heinrich Hamann (1883 – 1975) von der britischen Besatzungsmacht den Auftrag, das Ausmaß der Zerstörungen im Hamburger Hafen zu dokumentieren. In den Jahren 1945 – 1947 machte er sich mit seiner schweren Plattenkamera an die Arbeit.

Trotzt der schwierigen Bedingungen inmitten einer Trümmerlandschaft, gelangen Hamann faszinierende Bildzeugnisse des unmittelbaren Nachkriegschaos, die auch von ihrer künstlerischen Qualität herausragend sind. Schaut man sich die Bilder genau an, bemerkt man, wie penibel auf die richtige Position geachtet, das richtige Arrangement gesucht und der richtige Moment abgepasst wurde, um die Szenerie auf jene empfindlichen Glasplatten zu bannen. Dabei klagte Hamann nicht an – er suchte die sichtbare Realität so, wie er es in seinem Berufsleben immer getan hatte.

 

Die Glasplatten im Format 18 x 24 cm von Heinrich Hamann, die den Hafen der Hansestadt im Zeitraum von 1945 bis 1950 wiederbeleben, wurden vom Internationalen Maritimen Museum im Juli 2015 aus dem Hamburger Archiv Fuchs übernommen.

 

21.9. – 15.11.2017

„Von Harburg nach Finnland“

Die Pionier-Landungs-Kompanie und ihr Einsatz im 1. Weltkrieg

Sonderausstellung im Internationalen Maritimen Museum in Hamburg, vom 21. September bis zum 15. November 2017.

Da die Pionier-Landungs-Kompanie aus Harburg die einzige Heeres-Einheit war, die während des Krieges eng mit der Kaiserlichen Marine zusammen gearbeitet hat und viel Zeit auf  Hilfsschiffen der Marine verbrachte, hat sie zum Museum eine ganz besondere Verbindung. Hinzu kommt noch, dass alle Angehörigen dieser selbständigen Einheit ehemalige Seemänner waren oder aus verwandten Berufen stammten. Der Hamburger Hafen war auch des öfteren Ausgangspunkt für einige Unternehmungen der Pionier-Landungs-Kompanie, wie bei der Teilnahme am Unternehmen „Albion“ und den Hilfsunternehmungen beim Finnischen Bürgerkrieg. Auch wurden bei einigen Aktionen der „Pilako“ Hamburger Hafenschuten und Motorboote der Handelsschifffahrt mit der Eisenbahn zum Einsatzort transportiert und dort eingesetzt.

Durch eine ehrenamtliche Mitarbeiterin konnte der Kurator der Ausstellung, Ulrich Schiers zahlreiche Briefe und Fotos eines Vizefeldwebels dieser Einheit auswerten, darüber hinaus  zahlreiche Archivalien und Fotos aus dem Archiv des Museums.

Neben bisher noch nie gezeigten Exponaten aus dem Magazin des IMMH, dem Stadtmuseum Harburg und dem Museum für Hamburgische Geschichte unterstützen die Ausstellung auch einige Museen und private Sammler aus Finnland.

Mit Finnland verband unser Museumsgründer Peter Tamm Sen. seit vielen Jahren eine enge Freundschaft, auch hat er 2003 als Wissenschaftliches Institut für Schifffahrts- und Marinegeschichte, gemeinsam mit der John Nurminen-Stiftung in Helsinki bereits eine sehr beachtete Gemäldeausstellung gezeigt.

Herrn Professor Tamms Maxime „Die Zylinder brechen den Konflikt vom Zaun und die Helme müssen es ausbaden“, zieht sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung. Durch die zahlreichen Briefe des Vize-Feldwebels Karting an seine spätere Frau Käthe Kramer aus Cranz, ließ sich nicht nur die Tätigkeit der „Pilako“ bis zum Ende des Krieges verfolgen, sondern der Besucher erfährt auch einige intime Empfindungen und Erlebnisse.

So schrieb Feldwebel Karting am 31.August 1917:

„Nimmt dieser Krieg nie ein Ende…Drei Jahre sind aus dem Lebensregister gestrichen…Zahllose alteingesessene Firmen und Geschäfte sind zugrunde gegangen…. Wie wird es nach dem Friedensschluss aussehen?… Ich befürchte, das Elend wird sehr groß werden…“

 

Hinzu kommen noch Berichte von Zeitzeugen aus Zeitungen und anderen Veröffentlichungen. Damit erfährt der Besucher dieser Sonderausstellung einen bisher nahezu unbekannten Aspekt aus der Geschichte des Ersten Weltkrieges.

 

8.6. – 10.9.2017

45 Jahre Deutsch-Chinesische Freundschaft 

EAST MEETS WEST – Maritime Seidenstraße

Ausstellung des Guangdong Museums zu Gast im Maritimen Museum

 

Erstmals zeigt das Guangdong Museum seine Schätze in Europa. Im Internationalen Maritimen Museum beginnen diese Woche die aufwändigen Arbeiten, um die Ausstellungsdecks 1 und 2 für die Sonderausstellung aus China vorzubereiten. Mit über 100 wertvollen Exponaten aus fünf Jahrhunderten wird Chinas Handel entlang der maritimen Seidenstraße präsentiert.

Goldenes Armband aus dem Wrack Nanhai I, Südliche Song Dynastie (1127-1279).

Die Ausstellung ist Teil des Kulturprogramms, das aus Anlass des 45. Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und China stattfindet. Bundesweit läuft dazu dieses Jahr ein Festival, dessen Spektrum von Musik, über Tanz und Film bis hin zu Architektur, zeitgenössischer Kunst, Literatur und Philosophie reicht. Das hochkarätige Programm will den Austausch zwischen den beiden Kulturen intensivieren und neue kreative Impulse setzen.

Porzelanteller, Kaiser Xuande (1426-1435).

„Wir freuen uns sehr, dass wir das Guangdong Museum bei uns zu Gast haben und mit der Sonderausstellung nicht nur die maritime Seidenstraße beleuchten und faszinierende Exponate zeigen, sondern auch die Deutsch-Chinesische Freundschaft weiter ausbauen“, sagt Museumsvorstand Peter Tamm. „Und wir sind natürlich auch sehr stolz, dass sich unsere chinesischen Partner ganz bewusst das IMMH als Ausstellungsort für diese europaweite Premiere ausgesucht haben.“

 

Anfang Juni werden die Schätze aus China in Hamburg ankommen. Ein Team des Guangdong Museums wird die Exponate, darunter kunstvoll gestaltete Schmuckstücke, chinesisches Porzellan und Schriftstücke, in den Vitrinen des Maritimen Museums einrichten. Bis dahin wird im Kaispeicher B eifrig gearbeitet, denn nicht nur die Ausstellungsdecks müssen nach den aus China gesendeten Plänen hergerichtet, sondern auch alle Thementafeln vom Chinesischen ins Deutsche übertragen werden. „Die Verständigung mit unseren Kollegen aus China ist hervorragend. Mit einer reinen Übersetzung der Ausstellungstexte stoßen wir aber manchmal an unsere Grenzen, oft müssen wir gemeinsam nicht nur Worte übersetzen, sondern die tiefere kulturelle Bedeutung finden“, erklärt Gerrit Menzel, Historiker im Maritimen Museum.

Juwelen-verzierte Hutspitze, Ming Dynastie (1368-1644).

Im Zentrum der Ausstellung stehen Funde von den Schiffswracks „Nan Hai No.1“ und Nan Ao No.1“, die vor der südchinesischen Küste geborgen wurden. Sie waren entlang der „maritimen Seidenstraße“ unterwegs. Bereits im Mittelalter gelangten über diese Seeverbindung chinesische Luxusgüter in den Orient und von dort über den Zwischenhandel bis nach Europa. Das Netz von Seerouten verband die Küstenregionen des westlichen Pazifik, des indischen Ozeans und des Atlantiks.

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Mehr Informationen zum Kulturprogramm 45 Jahre Deutsch-Chinesische Freundschaft unter: www.chinaheute45.org

Zum Ausstellungstagebuch.

 

Ich sehe Was(ser), was du nicht siehst – Virtuelles Wasser begreifen

18 November 2016 bis 15 Februar 2017.

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Wir trinken jeden Tag ungefähr 3 Liter Wasser. Zum Waschen, Kochen und Zähneputzen brauchen wir ca. 120 Liter. Doch eigentlich benötigen wir noch mehr Wasser – insgesamt ca. 4.000 Liter pro Tag!

Aber wie kommt diese große Wassermenge zustande? Für die Produktion unserer Lebensmittel, unserer Kleidung, und der Gegenstände, die wir täglich nutzen, wird viel Wasser benötigt. Häufig werden diese Produkte in anderen Ländern hergestellt, weshalb wir sogar nicht nur das Wasser in Deutschland, sondern auch das Wasser in anderen Gebieten der Welt nutzen.

Zahlreiche Mitmachstationen und Exponate laden dazu ein, dem Thema „Virtuelles Wasser“ in vielfältiger Art und Weise zu begegnen. Besucher der Ausstellung können entdecken, wie bereits kleine Handlungen helfen, viel Wasser zu sparen. Erpumpen Sie sich Ihre Tomate, finden Sie heraus, wie viel Wasser in Ihrem Lieblingssteak steckt oder staunen Sie über die Wassermenge in einem T-Shirt.

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Die Annäherung an das Thema erfolgt spielerisch-attraktiv, zum Beispiel durch einen Explainity-Film, der den Begriff „Virtuelles Wasser“ erklärt, oder durch Frühstücksprodukte, die der Besucher scannt. Im Anschluss errechnet ein Computer, wie viel Wasser in dem Frühstück steckt. Ein anderes Beispiel dafür ist ein Exponat, an dem die Besucher entscheiden können, ob sie auf eine bestimmte Art und Weise Papier sparen würden, beispielsweise durch das Beschreiben der Rückseiten von Papier und das Ausdrucken von  ausschließlich notwendigen E-Mails.

Auch gestalterisch wird die Ausstellung leicht präsentiert. Die Informationen zu den einzelnen Themen stehen auf großen Infowänden, die die Form und Farbe des jeweiligen Produktes beziehungsweise Themas haben. Das Thema „Fleisch“ wird beispielsweise auf einem riesigen (ca. 1,5 m² großen) Hamburger und das Thema „Tomate“ auf einer ebenso großen Tomate präsentiert. Insgesamt gibt es 10 Stationen mit solchen Tafeln.

Die Ausstellung „Ich sehe Was(ser), was du nicht siehst – Virtuelles Wasser begreifen“ auf Deck 1 des Museums zeigt globale Zusammenhänge zum „Virtuellen Wasser“ auf und lädt den Besucher ein, im Einzelnen genau hinzuschauen und sich dem Thema auf spielerische Weise zu nähern.

Eine Ausstellung des Mathematikums Gießen in Kooperation mit Prof. Dr. Kerstin Kremer (IPN Kiel), Prof. Dr. Sandra Sprenger (Universität Hamburg).

Die Ausstellung wird gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.

 

Fotoausstellung „Wo der Atlantik auf Europa trifft“

4. Juli bis 30. Oktober 2016.

Die beiden bekannten Fotografen Peter Haefcke und Michael Pasdzior verbindet eine große Leidenschaft – das Meer. Deshalb haben sie in den letzten acht Jahren gemeinsam peu à peu die gesamte europäische Atlantikküste der Länder Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland und Island bereist. Entstanden sind beeindruckende Bilder, die bis zum 30. Oktober im Internationalen Maritimen Museum gezeigt werden.

Strandpromenade in Zarautz, Nordspanien. Bild: Michael Paszidor,

Strandpromenade in Zarautz, Nordspanien. Bild: Michael Pasdzior.

Während Haefcke nur schwarzweiß fotografiert, visualisiert Pasdzior die Welt in Farbe. Auch inhaltlich ist die Ausstellung von Gegensätzen geprägt. Die ursprüngliche Naturschönheit der Küste steht im Kontrast zu den vom Menschen geschaffenen Veränderungen. Diese werden von beiden Fotografen auf individuelle Art in beeindruckenden Bildern festgehalten. Darin liegt der außergewöhnliche Reiz dieser Fotoausstellung.

Dyrholaey, Sudurland. Bild: Peter Haefke.

Dyrholaey, Sudirland. Bild: Peter Haefke.

Die Fotokunsthistorikerin Dr. Henriette Väth-Hinz beschreibt die Ausstellung so:

„Pasdzior schaut auf die Küste und das Wasser, immer aus einiger Entfernung, und legt zwischen Land und Wasser die Spuren des Menschen. Mal sind es bunte Boote oder farbige Wäsche auf der Leine, mal sind es Fahrbahnmarkierungen auf der Straße, und mal sind es Fußballtore am Sandstrand. Haefcke dagegen geht näher an die Grenze von Wasser und Fels. Er ist offensichtlich fasziniert von den Strukturen im Stein und den Formen, die das bewegte Wasser am Strand und an den Molen bildet. Die Fotos sind nicht schön, sie sind klug gestaltet, d.h., sie sprechen eine klare Sprache, ohne je langweilig zu wirken. Und in diesem Sinne sind die Bilder in der Ausstellung schön. Es sind Bilder, die Wellen schlagen.“

Die Fotografen

 

Peter Haefcke am felsen in Bedruthan Steps

Peter Haefcke am felsen in Bedruthan Steps

PETER HAEFCKE hat als Berufsschullehrer u. a. in der Fotografenausbildung gearbeitet. Seine Bilder waren in mehreren Ausstellungen zu sehen. Er hat einige vielbeachtete Bücher veröffentlicht. Der Schwerpunkt seiner Fotoprojekte sind Küsten, Landschaften, Städte und Menschen.

 

Michael Pasdzior

Michael Pasdzior

MICHAEL PASDZIOR ist seit 1980 als freier und selbstständiger Fotograf tätig und durch viele (Buch)Veröffentlichungen und zahlreiche Ausstellungen bekannt. Er arbeitet für die internationale Fotoagentur Getty Images und ist Mitglied in der Berufsvereinigung freelense. Der Schwerpunkt des in Hamburg lebenden Bildautors liegt auf der Landschafts- und Architekturfotografie.

 

 

Frauen am Bord. Eroberung einer Männerdomäne

18. März 2016 bis zum 3. Juli 2016

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Erstmalig seit 1997 widmet sich in Deutschland wieder ein Museum diesem wenig beleuchteten Thema: Die Geschichte und Gegenwart der seefahrenden Frauen.

Dank umfangreicher Recherchen im In- und Ausland, gibt es bei dieser Sonderausstellung für die Besucher Außergewöhnliches zu sehen und zu entdecken:

Piratinnen, Freiheitskämpferinnen und Pionierinnen in der Schiffahrt, ebenso wie frühe Seenotretterinnen und Reederinnen, Seefunkerinnen und Frauen in den Marinen der Welt. Etwas ganz Besonderes sind die bisher nie gezeigten Fotos der Seekadettinnen auf der „Gorch Fock“ von Kathrin Wahrendorff.

Und auch ein Weltbestseller wird auf seinen Wahrheitsgehalt untersucht: „Ich spucke gegen den Wind“, die angebliche Autobiographie eines Mädchens, das 17 Jahre mit ihrem Vater die Südsee befahren haben will, war das Lieblingsbuch ganzer Generationen.

Zahlreiche Ausstellungsobjekte aus dem In- und Ausland runden die umfangreiche Präsentation ab. Frauen am Bord. Eröberung einer Männerdomäne – ein Muss nicht nur für Frauen!

Der Kaispeicher B – das Tor zum Weltkulturerbe

18. Dezember 2015 bis Ende Februar 2016

Es ist schon ungewöhnlich, dass ein Museum sein eigenes Gebäude in den Mittelpunkt einer Ausstellung rückt. Doch der Kaispeicher B am Zusammenfluss von Brooktor- und Magdeburger Hafen ist inzwischen selbst ein „Exponat“. Das älteste erhaltene Speichergebäude im ehemaligen Freihafen überdauerte wirtschaftliche Glanz- und Notzeiten, technische Revolutionen und zwei Weltkriege.

Jetzt widmet das Internationale Maritime Museum Hamburg seinem „Zuhause“ eine Sonderausstellung. Der Kaispeicher B diente der UNESCO als architektonisches Vorbild für die als Weltkulturerbe anerkannte Hamburger Speicherstadt. Seit seiner Wiedereröffnung 2008, nach einer genauso sorgfältigen wie respektvollen Renovierung, beherbergt er die Sammlung der Peter Tamm sen. Stiftung. Hamburg ist somit der Schaukasten für das maritime Kulturerbe der Menschheit geworden.

„Die Ausstellung „Kaispeicher B – Das Tor zum Weltkulturerbe“ porträtiert das älteste Speichergebäude Hamburgs als Konstante in der Stadtlandschaft. Sie erklärt die historische Rolle des Bauwerks und gibt dem Besucher mit teilweise erstmals ausgestelltem Archivmaterial und Kunstwerken die nötige Perspektive um zu verstehen, wie es zur Heimat des Internationalen Maritimen Museums Hamburg wurde. Kern der Ausstellung sind neben historischen Bildern Aufnahmen des renommierten Hamburger Fotografen Michael Zapf, der den Umbau des Kaispeicher B mit der Kamera begleitet hat.

Der Kaispeicher B entstand 1878/79 nach Plänen der Architekten Bernhard Georg Jacob Hanssen und Wilhelm Emil Meerwein für die Silospeicher-Kommandit-Gesellschaft J.W. Boutin. Der rote Backsteinbau mit eingesetzten Natursteinteilen ist wie die Speicherstadt im neugotischen Stil erbaut. Abwechslungsreiches Mauerrelief, Spitzbögen, Treppengiebel und Gesimse bilden eine gelungene und augenfällige Kombination aus technischer Zweckmäßigkeit und der glanzvollen hansischen Tradition des Mittelalters.

Der Bau wurde 1890 von der Stadt Hamburg übernommen und trägt seither die Bezeichnung „Kaispeicher B“. Nach der 1888 erfolgten Eröffnung des Freihafens war der Speicher ein bedeutender Umschlagplatz für Stückgut. Somit ist er nicht nur ein bauhistorisch und archi-tektonisch bedeutsamer Komplex, er dokumentiert auch die Expansion der Hafenwirtschaft und die Modernisierung des Warenumschlags in Hamburg.

Als Ursprung von und markantes Bindeglied zwischen der historischen Speicherstadt und der modernen HafenCity ist der denkmalgeschützte Kaispeicher B das kulturelle Zentrum eines neuen Stadtviertels und ein bedeutendes Wahrzeichen für die Stadt Hamburg und die maritime Weltgeschichte.

Chronik des Kaispeicher B

Plakat

 

Ferne Welten – so nah!

Fünf Museen präsentieren sich gemeinsam

Ferne Welten so nah

»Ferne Welten – so nah« heißt eine Ausstellung, die das Alstertal Einkaufszentrum vom 16. – 25. April 2015 jeweils von 10.00 bis 20.00 Uhr präsentiert. Zum ersten Mal haben sich fünf renommierte Hamburger Museen zusammen getan, um sich im Rahmen einer gemeinsamen Ausstellung zu präsentieren. Als Rahmenprogramm werden unterschiedliche Aktionen wie Kinderführungen, Workshops und Vorträge angeboten. So zeigt das Maritime Museum am 23. April von 12 bis 18.00 Uhr unter dem Motto »Ohne Knoten kommt kein Seemann aus«, in einem kleinen Knotenkurs die Kunst des Knotenschlagens. Darüber hinaus gibt es bei einem Gewinnspiel wertvolle Preise zu gewinnen.

Flyer zum Programm

 

 

Rumpf U 9Karriere einer Gefahr

TIEF UNTEN Der U-Bootkrieg 1914 – 1918

Am 22. September 1914 versenkte das deutsche U-Boot „U 9″ drei britische  Panzerkreuzer vor Hoek van Holland, fast 1.500 Seeleute fanden binnen weniger Minuten den Tod. Es war ein Albtraum für die englische Admiralität – und der erste Auftritt des U-Boots als Waffe. Der Kommandant des deutschen Bootes, Kapitänleutnant Otto Weddigen, wurde zum Helden einer ganzen Nation sowie der Kriegspropaganda. Und das U-Boot, bislang eher herablassend betrachtet, wurde nicht allein über Nacht zur wirkungsvollen und billigen Alternative großer Panzerschiffe, welche bis dahin die Seekriegsstrategie beherrscht hatten. Es wurde auch zum Schrecken der gesamten Handelsschifffahrt. Eines ist sicher: Der Zufallserfolg eines deutschen U-Bootes zu Beginn des 1. Weltkrieges hat die maritime Waffentechnik revolutioniert. Heute dominieren U-Boote neben Flugzeugträgern den militärischen Einsatz auf allen Meeren. Bestückt mit Atomraketen sind sie in der Lage, unerkannt aus der Tiefe ganze Kontinente auszulöschen.

U-Boot auf hoher See im 1. Weltkrieg

Das Internationale Maritime Museum Hamburg erinnert ab 16. Oktober mit seiner Sonderausstellung „Tief unten“ an den U-Boot-Krieg vor 100 Jahren. Auf 300 qm werden zahlreiche, bislang nie gezeigte Exponate zu sehen sein. Sie stammen einerseits aus dem Archiv des Museums, andererseits beteiligten sich Leihgeber aus Deutschland, Großbritannien, Belgien und Dänemark. Bemerkenswert ist, dass sich erstmals das „National Museum of the Royal Navy“ in Portsmouth zur Zusammenarbeit bei einer solchen Präsentation entschlossen hat. Von dort konnten u.a. zeitgenössische Propagandaplakate und wertvolle Dokumente entliehen werden.

U-Boot-Turm

Einen bedeutenden Teil der Sonderausstellung bildet der Nachlass von Kapitänleutnant Otto Weddigen aus dem Bestand des IMMH. Dieser belegt anschaulich, wie Weddigen aufgrund seiner revolutionären Tat mit „U 9“ in der deutschen Bevölkerung eine Art Kultstatus erlangte. Hunderte von Dankesbriefen, Gedichten oder so genannten „Liebesgaben“ erreichten ihn aus allen Teilen und Schichten der Nation. Der „Rummel“ um Otto Weddigen währte allerdings nur ein halbes Jahr – dann fiel er auf „U 29“ mit seiner gesamten Besatzung dem Krieg zum Opfer.Figur Otto Weddigen

Weitere Schwerpunkte der Ausstellung zum U-Bootkrieg vor einhundert Jahren sind die Gegensätze zwischen Fakt und Fiktion in der Darstellung und Aufarbeitung des Krieges, die propagandistische Begleitung des grausamen Geschehens auf See und die Geschichte jener, die den Krieg führten, prägten und ertragen mussten: „Es geht uns nicht nur um die Geschichte einer bahnbrechenden militärischen Technik, sondern auch um die Folgen für die Menschen – seien sie nun U-Boot-Fahrer gewesen, militärische Gegner oder Besatzungen und Passagiere auf Handelsschiffen“, so Museumsgründer Peter Tamm. Denn schließlich drehte sich die Spirale von alliierter Seeblockade und deutscher Gegenblockade, von Gewalt und Gegengewalt so erbarmungslos und schnell, dass die völkerrechtliche Aufarbeitung mancher Ereignisse noch heute nicht beendet ist. – Heute, wo ein einziges U-Boot einen ganzen Kontinent verwüsten kann und das Völkerrecht im Falle eines Krieges gar keine Anwender mehr finden würde. Quo vadis, homo?

Bis Ende März 2015 auf Deck 1
Die Sonderausstellung ist im Eintrittspreis enthalten