Er kennt den Hamburger Hafen wie seine Westentasche – nein, es handelt sich hier nicht um einen Hafenarbeiter, sondern um den Miniaturmodellbauer Wilhelm Besch. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Armin Flügge arbeitet er seit 2010 für das Maritime Museum an einem Miniaturmodell des Hamburger Containerhafens. Im Maßstab von 1:1250 entsteht hier auf einer Fläche von 5,32 x 2,29 m das Abbild der Hafenbereiche Altenwerder, Hansaport und Burchardkai. „Wir schauen uns alles ganz genau an“, sagt Besch. „Wir gehen direkt auf die Firmengelände, machen Fotos, das letzte Mal sogar vom Dach eines LKW.“ Sein Anspruch ist es, die Realität abzubilden, d.h. ein Modell der beiden ist nie fertig. „Verändert sich etwas in der Natur, verändern wir unser Modell“, so Besch.
Mit seinem Hamburger Projekt hat sich Besch ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: 130.000 Container, 40 Containerbrücken und zahlreiche Schiffsminitaturen will er auf den rund 11 m2 Modellfläche unterbringen. Jeden Container, nur wenige Millimeter klein, fertigt er von Hand aus Kupferstangen, bemalt und platziert ihn im Modell präzise. 18.700 Container sind bereits in der Vitrine im Maritimen Museum angekommen, außerdem 1800 Eisenbahnwagen, 800 beladene LKW und eine Containerbrücke.
Museumsgründer und Stifter Prof. Peter Tamm freut sich über das neue Exponat: „Es ist faszinierend, die Welt des Hafens in einer Großvitrine präsentieren zu können. Die wenigsten Menschen wissen, dass der Hamburger Hafen das Nadelöhr der europäischen Logistik ist: so eng verzahnt sind die Transportwege zu Land und Wasser sonst nirgends.“
Im „Hafennachbau“ hat Wilhelm Besch bereits Erfahrung. Von 2001 bis 2008 baute er auch das Modell „Container Terminal Bremerhaven“ im Maßstab 1:1250. Das 1,54 x 4,54 m große Modell ist bereits auf Deck 9 zu sehen. Sieben Jahre sind auch für die Arbeit an dem Hamburger Modell eingeplant: 2017 soll auch der 130.000ste Container den Weg ins Maritime Museum gefunden haben.