Rainer Schmidt stellt das erste Papiermodell im Maritimen Museum fertig.
1830 Teile aus 26 Bögen festem Papier: Rainer Schmidt baut mit einer Engelsgeduld die TS Hanseatic nach. Mit Fingerspitzengefühl und Hingabe schneidet er die Vorlagen aus und dann geht es auch direkt an die Feinarbeit. Vorsichtig werden die einzelnen Elemente – zum Teil nur wenige Millimeter groß – mit einem Skalpell herausgeschnitten.
Unzählige Stunden sitzt er an diesem Modell. Ausdauer ist bei diesem Hobby gefragt, ebenso gute Nerven. Für die filigranen Arbeiten besitzt der Experte natürlich Werkzeug: Skalpell, Pinzette, entsprechendes Klebemittel, Zahnstocher und viele andere Utensilien liegen bereit.
Nach 14 Monaten und über 400 Arbeitsstunden ist das Modell der TS Hanseatic im Maßstab 1:250 nun fertig und im Maritimen Museum auf Deck 6 zu besichtigen.
Die Hanseatic war das berühmteste und beliebteste Hamburger Passagierschiff. Am 17. Dezember 1929 lief sie vom Stapel. Sie wurde 1957 in Hamburg bei HDW (Howaldtswerke-Deutsche Werft GmbH) umgebaut und fuhr von 1958 bis 1966 zwischen Hamburg und New York im Liniendienst, bevor ein Feuer Sie im Hafen von New York so stark beschädigte, das Sie anschließend in Hamburg verschrottet werden musste. Sie war ursprünglich 203,1 Meter lang und 25,5 Meter breit.
Rainer Schmidt reichen die „kleinen Schiffe“ nicht mehr aus, er will mehr. Sein neues Projekt: Das Papiermodell der „Schnelldampfer Bremen“ bestehend aus 4982 Teilen. Er rechnet mit über zwei Jahren Bauzeit.
Das neue Papiermodell baut er ebenfalls in der Modellbauwerkstatt im Maritimen Museum. „Meistens bin ich mittwochs und donnerstags da“, erklärt Rainer Schmidt. Besucher dürfen gern eintreten und den Experten bei ihrer Arbeit über die Schulterschauen. Fragen sind natürlich erwünscht! Wer anschließend selbst ein eigenes Modell bauen will, der erhält im Museumsshop eine große Auswahl an verschiedenen Vorlagen. Das Maritime Museum wünscht gute Nerven.
Der Museumsshop hat dienstags bis sonntags von 10 bis 18.30 Uhr geöffnet.
