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Zheng He, der Entdecker

Zheng He, geboren 1371 in der südchinesischen Provinz Yunnan, gilt in Asien als der wichtige Seefahrer aller Zeiten. Rückblickend stehen er und seine Flotte für die ungenutzte Möglichkeit Chinas, zu einer weltweiten Seemacht in der Frühen Neuzeit zu werden, wie es später viele europäische Staaten taten.

Zheng He, dargestellt auf Deck 1 des Internationalen Maritimen Museum Hamburg.
Zheng He, dargestellt auf Deck 1 des Museums.

Als Admiral, der auch in Kriegskunst und Diplomatie unterwiesen war, bekam er im Jahre 1403 von Kaiser Zhu Di den Auftrag, eine Flotte von „Schatzschiffen“, die gigantischen Bǎochuán, zu bauen. Das Ziel war, den Einflussbereich Chinas auszudehnen. Außerdem sollte der Handel von Juwelen und Gewürzen gefördert werden, indem indische, persische und arabische Handelshäfen angesteuert werden. Landwege wie die Seidenstraße, waren zu unsicher geworden und Seerouten sollten als Entlastung dienen.

Zwischen 1405 und 1433 unternahm Zheng He insgesamt sieben größere Entdeckungsfahrten mit bis zu 30.000 Mann und legte dabei mehr als 50.000 km zurück. Die hochseetauglichen Groß-Dschunken hatten Tonnen chinesischer Handelsgüter an Bord und wurden von Spezialschiffen mit Trinkwasser und Heilkräutern, sowie tausenden Soldaten begleitet, um gegen Piraterie und rebellierende Fürsten gewappnet zu sein. Laut chinesischen Quellen betrug die Größe der Schatzschiffe bis zu 120m, jedoch ergab moderne Forschung, dass eine Größe von maximal 59-84 Metern wesentlich realistischer ist. Auch die Berichte von zum Teil neun Masten werden von als nicht realistisch angesehen.

Die Flotte besuchte während ihrer Reisen unter anderem Indien, Vietnam, Java (Indonesien), Malakka (Malaysia), Sri Lanka, die Straße von Hormus am Persischen Golf, sowie die Ostküste Afrikas bis nach Mozambique wobei sie zahlreiche Waren wie Gewürze, Seide, Porzellan und Perlen mitbrachten. Die Reisen dienten auch als diplomatische Missionen und viele ausländische Botschafter kamen für Verhandlungen mit nach China.

Es stellte sich heraus, dass Zheng Hes Fahrten dem Kaiserhof keine Profite mehr brachten. Kaiser Zhengtong  (Kaiser von 1435-1449) bestimmte Chinas neue Seefahrtspolitik. Die Schiffe wurden nach 1435 der Kriegsflotte hinzugefügt oder stillgelegt.

Die Berichte über den Tod von Zheng He sind zum Teil widersprüchlich. Es ist nicht klar, ob er auf dem Rückweg seiner siebten Reise in 1433 starb, oder erst 1435 nach seiner Ankunft.

Die bǎochuán (寶船/宝船), das Schatzschiff von Zheng He

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Dieses Modell der bǎochuán von Zheng Heim Maßstab 1:85 wurde auf der Grundlage verschiedener historischer Quellen angefertigt und ist über eineinhalb Meter lang. Es war ein großzügiges Geschenk von Mitgliedern der chinesischen Gemeinde der Stadt Hamburg im Jahr 2008, zur Eröffnung des Internationalen Maritimen Museum Hamburg.
Dieses Modell einer bǎochuán im Maßstab 1:85 wurde auf der Grundlage verschiedener historischer Quellen angefertigt und ist über eineinhalb Meter lang. Es war ein großzügiges Geschenk von Mitgliedern der chinesischen Gemeinde der Stadt Hamburg im Jahr 2008, zur Eröffnung des Museums.

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