Im Jahre 1615 war Schouten mit der etwa 200 Tonnen großen „Eendracht“ und der etwas kleineren „Hoorn“ ausgesegelt, um nach Möglichkeit den Handel mit den reichen Märkten des Ostens zu erschließen. Schouten war kein Abenteurer, der Goldschätze suchte oder die Eingeborenen dem wahren Glauben zuführen wollte, sondern er stand im Dienste des Amsterdamer Kaufmanns Isaak Le Maire. Dieser weitsichtige Kaufmann hatte der holländischen Regierung die Erlaubnis zur Gründung eines Konkurrenzunternehmens gegen die allmächtige Ostindische Companie abgerungen. Um die reichen Märkte der wenig erschlossenen oder noch nicht näher erkundeten Küsten zu erreichen, waren bisher nur die von der Ostindischen Companie kontrollierten Seewege bekannt, die „Outsidern“ verschlossen blieben. Schouten hatte also keine Wahl, als einen neuen Seeweg zu suchen. Ende 1615 erreichten die Schiffe die Küste Patagoniens, wo die „Hoorn“ bei einer notwendig gewordenen Reparatur Feuer fing und verbrannte. Die „Eendracht“ segelte – nun mit 89 Mann an Bord – an der Magellanstraße vorbei nach Süden. Dabei entdeckte Schouten die Staaten-Insel, durchsegelte die schwierige, später nach Le Maire benannte Straße und umrundete am 29. Januar 1616 ein Vorgebirge, das er als die Südspitze Feuerlands erkannte. Er hatte das von ihm nach seiner Heimatstadt so genannte Kap Hoorn umrundet und damit einen neuen Weg zu den reichen Märkten des Ostens gefunden.
Als erste Europäer entdeckten dien Holländer die Tonga-Inseln und gelangten endlich nach weiteren Entdeckungen im Oktober 1616 nach Batavia. Der dortige Generalgouverneur glaubte die ihm erzählte Geschichte nicht, und es war nicht weiter verwunderlich, dass er das Schiff (später wurde es zurückgegeben) konfiszierte und Schouten und den Sohn Le Maires nach Holland zurück schickte. Jacob Le Maire starb auf der Heimreise im Alter von nur 31 Jahren. Schoutens Reise blieb zunächst der einzige Versuch, das Monopol der allmächtigen Ostindischen Companie zu unterlaufen.
The first rounding of Cape Horn by Willem Schouten in 1616
In 1615, Schouten sailed out on the 200-tonne “Eendracht” and the somewhat smaller “Hoorn” in order to open up trade with the rich markets of the East as far as possible. Schouten was not an adventurer looking for gold treasures or trying to lead the natives to the true faith, but was in the service of the Amsterdam merchant Isaak Le Maire. This far-sighted merchant had obtained permission from the Dutch government to set up a rival company to the all-powerful East India Company. In order to reach the rich markets of the less developed or as yet unexplored coasts, only the sea routes controlled by the East India Company were known, which remained closed to “outsiders”. Schouten therefore had no choice but to look for a new sea route. At the end of 1615, the ships reached the coast of Patagonia, where the “Hoorn” caught fire and burnt during a necessary repair. The “Eendracht” – now with 89 men on board – sailed southwards past the Strait of Magellan. Schouten discovered the States Island, sailed through the difficult strait, later named after Le Maire, and rounded a promontory on 29 January 1616, which he recognised as the southern tip of Tierra del Fuego. He had rounded Cape Horn, which he named after his home town, and thus found a new route to the rich markets of the east.
The Dutch were the first Europeans to discover the Tonga Islands and finally arrived in Batavia in October 1616 after further discoveries. The governor-general there did not believe the story he was told, and it was not surprising that he confiscated the ship (it was later returned) and sent Schouten and Le Maire’s son back to Holland. Jacob Le Maire died on the voyage home at the age of just 31. Schouten’s voyage initially remained the only attempt to undermine the monopoly of the all-powerful East India Company.