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Fregatte Friedrich Wilhelm Zu Pferde

Die Fregatte Friedrich Wilhelm Zu Pferde (1681-1693). Dieses Modell im Maßstab 1:48 ist Teil unserer Ausstellung über die West- und Ostindischen Handelskompanien auf Deck 2 des Museums.

Die Fregatte Friedrich Wilhelm Zu Pferde (1681-1693). Dieses Modell im Maßstab 1:48 ist Teil unserer Ausstellung über die West- und Ostindischen Handelskompanien auf Deck 2 des Museums.


Die Flotte von Friedrich Wilhelm, des Kurfürsten von Brandenburg und Herzogs von Preußen war zunächst eine gecharterte Flotte. Sie entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Kurfürstentum Brandenburg und Benjamin Raule, einem Kaufmann aus dem niederländischen Vlissingen. Die Raule-Flotte finanzierte sich durch kurfürstliche Kaperbriefe, insbesondere in den Auseinandersetzungen Brandenburgs mit Schweden, und durch Geschäfte an der afrikanischen Goldküste. Durch den Kauf der Rauleschen Flotte durch Friedrich Wilhelm, der auch der Große Kurfürst genannt wird, am 1. Oktober 1684 ging auch die Fregatte „Friedrich Wilhelm zu Pferde“ in Staatsbesitz über.

Die „Friedrich Wilhelm zu Pferde“ war von 1684 bis 1693 das Flaggschiff der kurbrandenburgischen Marine. Ihr Bau wurde 1680 in Pillau, dem heutigen Baltijsk, begonnen und ein Jahr später in Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, abgeschlossen. Das Schiff war für maximal 60 Kanonen auf zwei durchgehenden Geschützdecks ausgelegt, aber die Anzahl der tatsächlich mitgeführten Kanonen änderte sich im Laufe der Zeit stark. Das Gleiche gilt für die Größe der Besatzung, die mit der Zeit von 160 auf 250 Mann anstieg. In den Chroniken wird das Schiff als ausgezeichneter Segler mit großer Manövrierfähigkeit beschrieben. In Anbetracht ihrer Größe und Bewaffnung war sie eine große Fregatte, und damit nicht in der Lage, sich mit den größeren Schiffen der etablierten Seemächte zu messen.

Im Jahr 1685 wurde die „Friedrich Wilhelm zu Pferde“ von Königsberg in ihren neuen Heimathafen Emden verlegt. Im Jahr 1691 diente sie von dort aus als Konvoischiff zum Schutz von Handelsschiffen auf der Route zwischen nach den schottischen Shetlandinseln. Ein Jahr später wurde das Schiff in den Dienst der Brandenburgisch-Afrikanischen Compagnie gestellt und fuhr von Westafrika nach St. Thomas in die Karibik und beteiligte sich direkt am atlantischen Sklavenhandel. Für ihren Einsatz als Sklavenhändler war das Schiff so umgebaut worden, dass es möglichst viele Menschen als Fracht transportieren konnte. Um Platz zu schaffen, wurde ihre Bewaffnung daher 1692 auf 25 Kanonen reduziert. Auf dem Rückweg aus der Karibik wurde das Schiff am 31. Oktober 1693 von französischen Schiffen angegriffen. In Folge des Angriffs verbrannte das Schiff und sank.