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Großsegler Coriolanus

Merchant Sailor Coriolanus. This beautiful model, masterfully built by Erwin Brodtke to a scale of 1:75, is part of our exhibition about the history of the sailing ship on Deck 2 of the museum.

Großsegler Coriolanus. Dieses wunderschöne Modell, das Erwin Brodtke meisterhaft im Maßstab 1:75 gebaut hat, ist Teil unserer Ausstellung über die Geschichte der Segelschiffe auf Deck 2 des Museums.


Das nach William Shakespeares „Die Tragödie des Coriolanus“ benannte Schiff ist ein schönes Beispiel für die großen, aus Stahl gebauten Schnellsegler, die in der zweiten Hälfte des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Konkurrenz zu den Dampfschiffen standen. 

Der Klipper „Coriolanus“ wurde 1876 auf der Werft von Archibald McMillan & Son in Dumbarton, Schottland, gebaut. Im Jahr 1877 segelte er für seinen ursprünglichen Eigner, John Patton, Jr. & Co. aus London, in nur 69 Tagen von den Scilly-Inseln nach Kalkutta. Dieser Rekord sollte von keinem Segelschiff mehr übertroffen werden. Und das war nur der Anfang einer ebenso langen wie ereignisreichen Karriere. Die „Coriolanus“ nahm am Seehandel mit Salpeter zwischen Chile und Europa teil, was sie zu einem Cape Horner machte. Im Jahr 1891 wurde sie von der deutschen Firma I. F. Ramien gekauft und fuhr fast 10 Jahre lang für das Unternehmen. 1902 geriet sie vor Port Elisabeth, Südafrika, in einen schweren Sturm und strandete. Die „Coriolanus“ wurde so schwer beschädigt, dass sie zum Totalverlust erklärt wurde. Doch 1903 kaufte die norwegische Firma E. B. Aaby das Wrack und machte es unter dem Namen „Lina“ wieder seetüchtig. Jahr 1921 wurde sie von amerikanischen Eignern gekauft, die sie in Panamá registrierten und in „Tiburón“ umbenannten. Die Verwendung der Flagge von Panamá war ein Trick der US-Amerikaner, um die Beschränkungen der Prohibition (Gesetz zur Herstellung von und zum Handel mit alkoholischen Getränken zwischen 1920 und 1933) zu umgehen. Dies ist einer der wichtigsten Gründe dafür gewesen, dass „Billigflaggen“ entstanden. Das Schiff wurde im selben Jahr in Boston mit einer Ladung Alkohol festgesetzt. Die „Tiburón“ kam nun an portugiesische Eigner, die sie in „Eugenia Emilia“ umbenannten. 1923 wurde sie in Praia auf den Kapverden mit Schmuggelware aufgebracht. Im Jahr 1927 gaben ihr neue Besitzer ihren ursprünglichen Namen zurück. Diesen Namen behielt sie bis 1936, als sie nach 60 Dienstjahren in Fall River, Massachusetts, abgewrackt wurde.

Dieses wunderschöne Modell, das Erwin Brodtke meisterhaft im Maßstab 1:75 gebaut hat, ist Teil unserer Ausstellung über die Geschichte der Segelschiffe auf Deck 2 des Museums.