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Handelsbrigantine Leon

Merchant brigantine Leon. The model in a scale of 1:96 shown here stands as a particularly fine example of Harold Underhill's modelling technique on deck 3 of the museum, which is dedicated to the history of shipbuilding.

Handelsbrigantine Leon. Das hier gezeigte Modell steht als besonders schönes Beispiel für die Modellbautechnik von Harold Underhill im Maßstab 1:96 auf Deck 3 des Museums, welches sich der Geschichte des Schiffbaus widmet.


Die norwegische Handelsbrigantine „Leon“ wurde 1880 in der Stadt Larvik gebaut, mit Porsgrund als Heimathafen. Ihr Haupteinsatzgebiet war der Warenverkehr zwischen den Britischen Inseln und Norwegen. Irgendwann während ihrer Laufbahn wurde das Schiff zum Schoner umgetakelt. Die „Leon“ war ein typischer Handelssegler aus dem Nord- und Ostseeraum der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Wie bei vielen Innovationen dauerte es eine lange Zeit, bis der Bau von Schiffen aus Metall und der Einsatz von Dampfmaschinen zu ihrem Antrieb sich flächendeckend durchgesetzt hatten. Reine Holzsegelschiffe waren in den Handelsmarinen noch bis weit ins 20. Jahrhundert hinein anzutreffen. Dafür gibt es vor allem zwei Gründe: zum einen die oft konservative und traditionsverbundene Einstellung der Schiffseigner und -bauer, die den „eisernen Särgen“, wie die Dampfschiffe Mitte des 19. Jahrhunderts von einigen spöttisch genannt wurden, misstrauten. Zum anderen waren Bau und Unterhalt hölzerner Schiffe einfach billiger.

Die „Leon“ beförderte bis 1915 Fracht. Ihr Ende nach 35 Dienstjahren hatte weder mit der Effizienz der Dampfschiffe; noch mit zu der Zeit tobenden Ersten Weltkrieg zu tun. Am 30. Oktober, als sie „Leon“ vollbeladen mit Kohle von Granton nach Porsgrund segelte, schlug sie Leck. Die Besatzung konnte den Schaden in der Folge nicht unter Kontrolle bringen und musste das Schiff schließlich aufgeben, bevor es sank.

Die Popularität dieses Modellschiffes ist auf Harold Underhills Werk „Plank-on Frame Models“ von 1960 zurückzuführen. In dem zweibändigen Buch verwendet Underhill die „Leon“ als Beispiel dafür, wie man ein maßstabsgetreues Holzmodell mit fast der gleichen Technik wie das Originalschiff bauen kann.

Das hier gezeigte Modell steht als besonders schönes Beispiel für die Modellbautechnik von Harold Underhill im Maßstab 1:96 auf Deck 3 des Museums, welches sich der Geschichte des Schiffbaus widmet.