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HMS Victory – Architektonisches Modell

HMS Victory - Architectonical model. A masterpiece with a great history that is displayed in our exhibition on the History of Shipbuilding.

HMS Victory – Architektonisches Modell. Ein Meisterwerk mit einer großen Geschichte, das in unserer Ausstellung über die Geschichte des Schiffbaus gezeigt wird.


Am 21. Oktober 1805 fand eine der wichtigsten Schlachten in der Geschichte der Seekriegsführung statt: Die Schlacht von Trafalgar. Diese entscheidende Seeschlacht zwischen der britischen Royal Navy unter Vizeadmiral Horatio Nelson und den verbündeten Franzosen und Spaniern unter Admiral Pierre de Villeneuve gilt als der Beginn eines Jahrhunderts britischer Vorherrschaft auf See. Nelson gewann die Schlacht, fiel aber durch die Kugel eines französischen Scharfschützen an Bord seines Flaggschiffs, der „HMS Victory“.

Dieses Schiff, über dessen Geschichte wir letztes Jahr in einem Beitrag ausführlicher berichtet haben, wurde 1758 in Auftrag gegeben, aber erst 1778 in Dienst gestellt. Nach einer Überholung, die sie zum stärksten Schiff der Royal Navy machte, wurde sie 1803 zu Nelsons Flaggschiff. Nach Trafalgar befand sie sich in einem schlechten Zustand, war aber zu einer Ikone unter den Schiffen geworden. Im Jahr 1830 wurde sie wahrscheinlich das erste Museumsschiff der Welt. Zwischen 1921 und 2005 (!) wurde sie im Rahmen eines einzigartigen Projektes restauriert und in den Zustand von vor Trafalgar zurückversetzt. Sie liegt immer noch im Trockendock in Portsmouth, kann besichtigt werden und ist als Teil der British National Historic Fleet das bei weitem älteste in Dienst stehende Marineschiff.

Als solches besuchte der hervorragende Modellbauer Udo Flohr sie. Sein Gefühl als Faszination zu bezeichnen, wäre zu milde ausgedrückt. Eigentlich hatte er sich aus dem Modellbau zurückgezogen, aber er kaufte sich das 1987 erschienene Buch über die „HMS Victory“ von John McKay und sammelte von da an alle Unterlagen, die er über die Architektur und Geschichte des Schiffes finden konnte. An einem Winterabend im Jahr 2008 beschloss er, wieder mit dem Modellbau zu beginnen. Er beschloss, nur den Mittelteil des Schiffes im Maßstab 1:75 aus Birnbaumholz zu bauen. Als dieser Teil fertig war, entschied er sich für den Bau des Bugteils, wobei er die Planken wegließ, damit die Innenarchitektur, die ihm so gut gefiel, besser zur Geltung kommen konnte. Natürlich baute er auch das Heckteil. Fünf Jahre später war das Meisterwerk vollendet. Udo Flohr setzte sich schließlich mit unserem Gründer Prof. Peter Tamm in Verbindung und fragte, ob das Museum an dem Modell interessiert sei. Müssen wir mehr sagen?

Seitdem ist es in unserer Ausstellung über den Schiffbau auf Deck 3 des Museums zu sehen.