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Karacke

Carrack. This magnificent model of a carrack in an approximate scale of 1:50 is the work of Martin Koschwitz. The model was made using a 1468 woodcut attributed to the Flemish goldsmith Willem A. Cruce as building plans. It stands in our exhibition on the history of shipbuilding, which takes on the whole of deck 3 of the museum.

Karacke. Dieses prächtige Modell einer Karacke im ungefähren Maßstab 1:50 ist das Werk von Martin Koschwitz. Das Modell wurde nach einem Holzschnitt von 1468 angefertigt, der dem flämischen Goldschmied Willem A. Cruce zugeschriebenen Holzschnitt als Bauplan. Es steht in unserer Ausstellung über die Geschichte des Schiffbaus, die das gesamte Deck 3 des Museums einnimmt.


Im 15. Jahrhundert stand der Begriff „carrack“ in Europa für einen neuen und größeren Schiffstypen. Im iberischen Raum scheinen damals Fahrzeuge ähnlicher Art so weit verbreitet gewesen zu sein, dass man sie einfach „nau“ nannte, was auf Portugiesisch einfach „Schiff“ bedeutet. 

Die Karacke entstand aus einer Verschmelzung von mediterranen und nordeuropäischen Schiffbautraditionen. Die nordisch-hanseatische Verbindung war eindeutig die Kogge – eine Weiterentwicklung der Wikinger-Karr, die im friesischen Raum entwickelt wurde und sich im 12. Die Kogge hatte einen einzigen Mast mit einem Rahsegel und einem geklinkerten Rumpf (bei dem die Planken übereinander liegen). Aus dem Mittelmeerraum übernahm die Kogge Konstruktionsmerkmale der Karavelle, einem einmastigen Schiff mit Lateinsegel, dass das Zeitalter der Entdeckungen einleitete. Die Karacke übernimmt von ihnen die Cravel Planking, bei der die Planken Kante an Kante befestigt sind, und die Verwendung von Lateinersegeln am Besanmast, die ihr mehr Flexibilität beim Segeln ermöglichen. Die Kombination beider Traditionen führte zu einem mehrmastigen Segelschiff mit einer überragenden Tonnage und Seetüchtigkeit. Die Herrscher der westlichen Welt erkannten schnell den Wert solcher größeren Schiffe. Der Transport von schwerer Bewaffnung mit Breitseitenkanonen auf den unteren Decks war nun technisch möglich, ebenso wie der Transport größerer Mengen an Fracht und/oder Passagieren. Das hohe, mit einem Haken bewaffnete Vordeck diente dazu, feindliche Schiffe zu kapern und zu entern. Entdeckungen, Eroberungen, Seekrieg und Seehandel in großem Maßstab und über weite Entfernungen wurden mit der Karacke möglich. Dieser Schiffstyp war der erste europäische maritime „Global Player“, und sein Design wird das aller größeren westlichen Schiffe des Segelzeitalters beeinflussen. 

Dieses prächtige Modell einer Karacke im ungefähren Maßstab 1:50 ist das Werk von Martin Koschwitz. Das Modell wurde nach einem Holzschnitt von 1468 angefertigt, der dem flämischen Goldschmied Willem A. Cruce zugeschriebenen Holzschnitt als Bauplan. Es steht in unserer Ausstellung über die Geschichte des Schiffbaus, die das gesamte Deck 3 des Museums einnimmt.