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Kreuzer SMS Gefion

Cruiser SMS Gefion. This beautiful model of the "Gefion" on a scale of 1:100 (model builder unknown) is part of our exhibition on modern naval warfare on deck 5.

Kreuzer SMS Gefion. Dieses schöne Modell der „Gefion“ im Maßstab 1:100 (Modellbauer unbekannt)  ist Teil unserer Ausstellung zur modernen Seekriegsführung auf Deck 5.


Die SMS „Gefion“ wurde nach zweijähriger Erprobung im Jahr 1895 von der deutschen Kaiserlichen Marine in Dienst gestellt. Sie war der letzte ungeschützte Kreuzer, den die Deutschen bauten, und ihr Entwurf kann als Vorläufer der leichten Kreuzer angesehen werden, die die kaiserliche Marine nach ihr einsetzte. Die ursprüngliche Idee war, ein Schiff zu bauen, das sowohl für Aufklärungseinsätze und den Flottendienst als auch für Einsätze in Übersee verwendet werden konnte. Sie war zudem das erste Schiff der Kaiserlichen Marine in ihrer Größenordnung, das schon vom Entwurf her keine Hilfsbesegelung mehr erhielt. Jedoch zeigten sich bereits bei ihrer Erprobung entscheidende Mängel bei der  Konstruktion. So vibrierten etwa ihre Maschinen bei voller Leistung zu stark und eine unzureichende Belüftung erschwerte die Arbeit in den Maschinenräumen bei dauerhaftem Einsatz erheblich. Leider konnten diese Mängel bedingt durch die Konstruktion des Schiffes in der Folge nur geringfügig abgemildert werden. Daher verbrachte die „Gefion“ den größten Teil ihrer Einsatzzeit mit repräsentativen Aufgaben. 

Sie wurde auf der F. Schichau-Werft in Danzig gebaut, war 110,4 m lang und 13,2 m breit und ihre Hauptbewaffnung waren zehn 10,5-cm-L/35-Geschütze. 

Die „Gefion“ begleitete die kaiserliche Yacht „Hohenzollern“ bei mehreren diplomatischen Missionen. 1897 wurde sie schließlich zum Ostasiatischen Kreuzergeschwader abkommandiert und nahm an der Schlacht bei den Taku Forts (1900) während des Boxerkrieges teil – dem Konflikt zwischen den Kolonialmächten und der nationalistischen Yihetuan-Bewegung in China. Danach wurde sie zur dringend notwendigen Überholung nach Deutschland geschickt, die 1904 abgeschlossen wurde. Trotzdem war sie nie wirklich kampffähig. Da sie hoffnungslos veraltet war, wurde sie während des Ersten Weltkriegs nicht mobilisiert, sondern als Wohnschiff in Danzig eingesetzt. 1920 wurde sie zu einem Frachtschiff namens „Adolf Sommerfeld“ umgebaut und von der Danziger Hoch- und Tiefbau GmbH für zivile Zwecke genutzt. Sie wurde schließlich 1923 abgebrochen. 

Dieses schöne Modell der „Gefion“ im Maßstab 1:100 (Modellbauer unbekannt)  ist Teil unserer Ausstellung zur modernen Seekriegsführung auf Deck 5.