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Schwerer Kreuzer Lützow

Heavy cruiser Lützow. Her model, built in a scale of 1:100 by Georg Dürr, is display in our section dedicated to the navies of World War II on deck 5 of the museum.

Schwerer Kreuzer Lützow. Ihr Modell, das Georg Dürr im Maßstab 1:100 gebaut hat, ist in unserer Abteilung über die Seestreitkräfte des Zweiten Weltkriegs auf Deck 5 des Museums ausgestellt.


Der „Panzerkreuzer A“ war das erste Projekt zum Bau eines modernen Großkampfschiffes in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. 1920 begann die Diskussion über das Schiff, 1926 wurden konkrete Pläne erstellt, 1927 dem Deutschen Bundestag vorgelegt und 1928 im Wahlkampf viel diskutiert. Nach diesem langwierigen Prozess lief das Schiff, das den Namen „Deutschland“ erhielt, 1931 auf der Werft der Deutschen Werke in Kiel vom Stapel und wurde am 1. April 1933 in Dienst gestellt. 

Am 15. November 1939 wurde sie in „Lützow“ umbenannt, um den moralischen Schaden zu vermeiden, den die mögliche Versenkung eines nach dem Land benannten Schiffes während des Zweiten Weltkriegs bedeutet hätte. Nach einigen Angriffen auf Handelsschiffe im Nordatlantik nahm die Lützow an der Operation Weserübung, der Besetzung Norwegens, teil. Auf dem Rückweg nach Kiel zur Reparatur nach der Operation wurde sie am Eingang zum Kattegat vom U-Boot „HMS Spearfish“ am Heck torpediert und musste nach Kiel geschleppt werden. Die Reparaturen dauerten fast ein Jahr. Die im März 1941 wieder in Dienst gestellte „Lützow“ wurde erneut auf Handelsfahrt geschickt, wurde aber bei Egersund von einem britischen Torpedobomber getroffen und musste nach Kiel zurückkehren. Ende Mai 1942 wurde sie nach Narvik verlegt. Bei dem Versuch, den alliierten Konvoi PQ17 anzugreifen, lief sie im dichten Nebel bei Tjeldsund auf Grund und musste zur Reparatur wieder nach Kiel zurückkehren. Es folgten weitere Einsätze in norwegischen Gewässern, unter anderem nahm sie an der erfolglosen Operation Regenbogen im Eismeer teil. Im Februar 1944 wurde sie in die Ostsee verlegt. Hier griff sie in die Abwehrkämpfe gegen die Rote Armee ein. Am 16. April 1945 wurde sie von einem Lancaster-Bomber mit einer großen Bombe getroffen, die sie in den Schwalbengewässern der Kaiserfahrt – dem heutigen Piast-Kanal – auf Grund setzte. Sie blieb als stationäre Batterie im Einsatz, bis die gesamte Munition am 4. Mai verbraucht war. Die Besatzung versenkte sie dann. Ihr weiteres Schicksal war lange Zeit unklar, aber es scheint, dass sie von der Sowjetunion geborgen und 1947 als Zielschiff zerstört wurde.

Ihr Modell, das Georg Dürr im Maßstab 1:100 gebaut hat, ist in unserer Abteilung über die Seestreitkräfte des Zweiten Weltkriegs auf Deck 5 des Museums ausgestellt.