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U-Boot Brandtaucher

Experimental submarine Brandtaucher. This model built in a scale of 1:16 by Udo Makowski is part of our display on the history of subaquatic warfare on deck 5.

U-Boot Brandtaucher. Dieses von Udo Makowski im Maßstab 1:16 gebaute Modell ist Teil unserer Ausstellung zur Geschichte der Unterwasserkriegsführung auf Deck 5.


Dieser U-Boot-Prototyp aus dem Jahr 1851 trug den etwas poetischen Namen „Brandtaucher“. Es war die Erfindung des süddeutschen Ingenieurs und Marineoffiziers Wilhelm Bauer (1822-1875). Er hatte die Idee zum Bau eines Unterwasserkriegsschiffs 1849, als er während des Schleswig-Holsteinischen Krieges in Dänemark eingesetzt war. Später, als er in Jütland stationiert war, studierte er die Unterwasserbewegungen der Robben, um seinen Entwurf weiterzuentwickeln. Tatsächlich trug das U-Boot auch den Spitznamen „Eiserner Seehund“. 1849 kehrte er nach Bayern zurück und stellte seine Erfindung einer Militärkommission vor, die das Projekt jedoch ablehnte. Daraufhin ging er nach Norddeutschland und trat in die schleswig-holsteinische Armee ein, die Interesse an dem Projekt zeigte und ihn bat, es weiterzuentwickeln und ein Modell zu bauen. Das tat er in der Stadt Kiel. Die Reaktionen waren positiv, aber der Staat wollte nicht für die Realisierung bezahlen. Bauer beschloss daraufhin, sich um eine private Finanzierung zu bemühen. Es gelang ihm, Geld aufzutreiben und der Ingenieur August Howaldt begann mit dem Bau in seiner Fabrik, der Maschinenfabrik und Eisengießerei Schweffel & Howaldt in Kiel. Mangels ausreichender finanzieller Mittel sahen sich Bauer und Howaldt jedoch bald gezwungen, eine billigere Version der ursprünglichen Idee zu bauen. Unter anderem musste der Rumpf dünner gemacht werden. Damit war das Projekt eigentlich zum Scheitern verurteilt. Der „Brandtaucher“ hatte eine Besatzung von 3 Mann und wurde von einem handbetriebenen Propeller angetrieben. Er trug eine 50 kg schwere Bombe, die an feindlichen Schiffen befestigt und aus der Ferne gezündet werden sollte.

Am 1. Februar 1851 testeten Bauer und zwei weitere Männer den „Brandtaucher“ vor Kiel. Das U-Boot sank. Der Rumpf war zu dünn und konnte dem Wasserdruck nicht standhalten, so dass Wasser in das Schiff eindrang. Bauer und seinen Begleitern gelang es, den „Brandtaucher“ zu verlassen und sich an die Wasseroberfläche zu retten. Das Wrack des „Brandtauchers“ wurde 1882 geborgen und ist im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden ausgestellt. Ein von Bauer selbst 1852 gebautes Funktionsmodell ist im Deutschen Museum in München ausgestellt.

Dieses von Udo Makowski im Maßstab 1:16 gebaute Modell ist Teil unserer Ausstellung zur Geschichte der Unterwasserkriegsführung auf Deck 5.