Chemikalientanker Boraq. Ihr Original-Werftmodell im Maßstab 1:100 war ein großzügiges Geschenk von Hyundai an das Museum vor 10 Jahren. Seitdem ist es in der Dauerausstellung auf Deck 6 zu sehen.
Die „Boraq“ dient auf Deck 5 unserer Ausstellung als gutes Beispiel für ein modernes Chemikalien- und Produktentankschiff. Diese Art von Schiffen, die in der Regel kleiner sind, als die für den Transport von Rohöl gebauten Tanker, dienen dem Transport einer Vielzahl von Stoffen als flüssiges Massengut. Dabei handelt es sich in der Regel um Chemikalien und/oder die Produkte, die bei der Verarbeitung von Rohöl in einer Raffinerie anfallen. Für diese Aufgabe benötigen diese Art von Tankschiffen eine ganz besondere Konstruktion.
Zunächst einmal ist eine Doppelhülle bei Produktentankern nicht nur ein Sicherheitsmerkmal im Falle eines Unfalls wie bei anderen Tankern. Sie hilft auch, den Inhalt der Tanks auf einer konstanten Temperatur zu halten. Dies ist besonders wichtig für einige Chemikalien, die an Bord transportiert werden können. Die Innenhülle der „Boraq“ ist 2 m von der Innenhülle ihrer völlig unabhängigen 22 Tanks entfernt. Produktentanker verfügen in der Regel über eine große Anzahl von Tanks, die jeweils über ein eigenes Rohrsystem zum Be- und Entladen ihrer Ladung verfügen. Auf diese Weise kann eine große Vielfalt von Produkten transportiert werden, ohne dass es zu einer Kreuzkontamination kommt. Die Rohrsysteme sind in der Regel komplexer als bei Rohöltankern, so dass Produktentanker leicht zu erkennen sind. Die Tatsache, dass an Bord dieser Schiffe eine Vielzahl von Produkten transportiert wird, macht die gründliche Reinigung der Tanks nach dem Gebrauch besonders wichtig. Zu diesem Zweck muss das Innere der Tanks aus einem besonders gut polierten Edelstahl mit einer korrosionsbeständigen Beschichtung bestehen. In diesem Fall werden die Wände der Tanks mit einer anorganischen Zinkgrundierung versiegelt.
Die „Boraq“ ist 183,2 m lang, 32,2 m breit und kann bis zu 54.368,0 m³ Ladung transportieren. Ihre Höchstgeschwindigkeit beträgt 15,25 Knoten mit Ballast und 14,8 Knoten voll beladen. Gebaut wurde das Schiff im Jahr 2003 von der Hyundai Mipo Dockyard Co., Ltd. in Ulsan, Republik Korea. Sie hat den größten Teil ihrer bisherigen Laufbahn unter der Flagge von Saudi-Arabien gearbeitet. Vor kurzem hat sie die Flagge von Hongkong übernommen und wurde in „Doris“ umbenannt. Sie ist immer noch im Dienst und durchquert derzeit die Straße von Malakka auf ihrem Weg von Singapur nach Dubai.
Ihr Original-Werftmodell im Maßstab 1:100 war ein großzügiges Geschenk von Hyundai an das Museum vor 10 Jahren. Seitdem ist es in der Dauerausstellung auf Deck 6 zu sehen.