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Massengutfrachter Malmland

Der Massengutfrachter Malmland (1974-1997). Das 1:100 Werftmodell der Malmland ist Teil unserer Ausstellung über die Geschichte der modernen maritimen Logistik auf Deck 6 des Museums.

Der Massengutfrachter Malmland (1974-1997). Das 1:100 Werftmodell der Malmland ist Teil unserer Ausstellung über die Geschichte der modernen maritimen Logistik auf Deck 6 des Museums.


Der Massengutfrachter Malmland wurde 1974 auf der Flender-Werft in Lübeck gebaut. 

Die Werft war 1917 als Zweigstelle der Brückenbau Flender AG aus Benrath bei Düsseldorf gegründet worden. Im Jahr 1926 wurde sie zu einer völlig unabhängigen Werft. Die Flender-Werke (ursprünglicher Name der Werft, der bis 1973 verwendet wurde) produzierten zwischen 1940 und 1944 insgesamt 42 U-Boote für die Deutsche Kriegsmarine. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute die Werft erfolgreich Handels- und Passagierschiffe. In den 1950er Jahren beschäftigte das Unternehmen bis zu 4.000 Arbeiter. Die Werft litt schwer unter der Schifffahrtskrise in den 1970er Jahren und reduzierte ihre Belegschaft drastisch auf 600 Mitarbeiter. Dennoch baute sie bis 2002 weiter Schiffe, bis sie Konkurs anmelden musste.

Die „Malmland“ wurde ursprünglich für die Reederei Brostöm Rederi aus Göteborg gebaut. Die Wurzeln der Brostörm-Gruppe lassen sich bis in das Jahr 1865 zurückverfolgen. Genau wie die Lübecker Werft florierte ihr Geschäft in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, als sie bis zu einem Drittel der gesamten schwedischen Handelsflotte besaß. Auch sie litt unter der Krise der 1970er Jahre und mussten einen Rückgang ihres Geschäfts verzeichnen. Die A. P. Møller-Mærsk-Gruppe kaufte Broström im Jahr 2008.

Die „Malmland“ war ein sogenanntes „Panamax-Schiff“. Das bedeutet, dass sie gerade noch durch den alten Panamá-Kanal vor dessen Erweiterung (Abschluss 2016) fahren konnte. Sie war 250 Meter lang, 32,5 Meter breit und hatte eine Verdrängung von 78.500 DWT (dead weight tons). Ab 1978 wurde die „Malmland“ mehrfach verkauft und umbenannt (zunächst an „Liberian Homer Transporters“ als „Golden Cameo“, 1982 an „Star Value SH Co., Liberia“, als „Mistral“, 1992 an „Anchorage Nav Co., Cypern“ als „Albion I“ und 1993 an „P A Lemos Ltd“, Cypern als „MS Mactrader“). 1997 wurde das Schiff schließlich nach 23 Dienstjahren in Indien abgewrackt.