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Ozeandampfer Bremen (Pasteur)

Der Ozeandampfer Bremen (Pasteur, 1939-1980). Dieses Modell, das das Aussehen der Bremen um 1959 zeigt, wurde im Maßstab 1:200 von A. Phillip gebaut. Es ist auf Deck 6 des Museums ausgestellt.

Der Ozeandampfer Bremen (Pasteur, 1939-1980). Dieses Modell, das das Aussehen der Bremen um 1959 zeigt, wurde im Maßstab 1:200 von A. Phillip gebaut. Es ist auf Deck 6 des Museums ausgestellt.


Truppentransporter, Ozeandampfer, Kreuzfahrtschiff und Wohnschiff: Dieses Schiff war all dies während eines Lebens.  

Die Geschichte beginnt 1936, als die französische Compagnie de Navigation Sud-Atlantique beschloss, ein Linienschiff zu bauen, das mit der „Cap Arcona“ der Hamburg Süd und der RMS „Andes“ der Royal Mail Lines konkurrieren sollte. Nach einigen Verzögerungen wurde das Schiff im August 1939 als SS „Pasteur“ fertiggestellt. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs machte die Pläne für die Jungfernfahrt zunichte. Als Frankreich an Deutschland fiel, wurde das Schiff von Großbritannien übernommen. Sie wurde als Truppen- und Gefangenentransporter sowie als Lazarettschiff für die Alliierten in Dienst gestellt. Dank ihrer Höchstgeschwindigkeit von 26 Knoten konnte sie die Ozeane ohne Eskorte überqueren. 


Die „Pasteur“ ging 1946 wieder in französischen Besitz über. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ozeandampfern, die den Zweiten Weltkrieg überlebten, wurde sie nicht für den zivilen Einsatz umgerüstet. Sie diente, während der Kriege, die Frankreich in Vietnam und Algerien führte und während der Suezkrise weiterhin als Truppentransporter. Im Jahr 1957 wurde sie an die Reederei Norddeutscher Lloyd verkauft. Diese investierte mehr als das Doppelte des Preises, den sie für die „Pasteur“ gezahlt hatte, um sie in den modernen Ozeandampfer „Bremen“ umzubauen. 

 
Im Jahr 1959 wurden die umfangreichen Arbeiten auf der Bremer Vulkan-Werft abgeschlossen und das Schiff trat seine Jungfernfahrt als ziviles Schiff an. Die „Bremen“ war in ihren Anfangsjahren ein erfolgreiches Schiff. Mit dem Niedergang der Linienschifffahrt in den 1960er Jahren wurde sie vermehrt als Kreuzfahrtschiff eingesetzt. Um sich den neuen Herausforderungen der Schifffahrtsindustrie zu stellen, schlossen sich ihre Eigner 1971 mit der Hamburger HAPAG zusammen. Die Bremen wurde in der Flotte der neuen Gesellschaft, der HAPAG-Lloyd, nicht mehr benötigt und wurde an die griechische Reederei Chandris Cruises verkauft, als deren Flaggschiff sie diente. Nach einem Refit erhielt sie den Namen „Regina Magna“. Aufgrund der Wirtschaftskrise von 1973 wurde sie 1974 aufgelegt, bis sie 1977 erneut verkauft wurde. Ihre neuen Besitzer tauften sie auf den Namen „Saudi Phil I“ und machten sie zu einem Wohnschiff für philippinische Arbeiter in Saudi-Arabien. Das Schiff wurde schließlich 1980 zum Abwracken verkauft. Doch offenbar hatte sie andere Pläne. Während sie zum Abwracken nach Taiwan geschleppt wurde, sank sie im Indischen Ozean. 

Dieses Modell, das das Aussehen der Bremen um 1959 zeigt, wurde im Maßstab 1:200 von A. Phillip gebaut.