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Stückgutfrachter Jörg Krüger

General cargo ship Jörg Krüger. The shipyard model was built by the Unterweser Modellbau workshop on a scale of 1:100 and can be seen in our exhibition on modern maritime logistics on deck 6 of the museum.

Stückgutfrachter Jörg Krüger.


Die „Jörg Krüger“ repräsentiert die letzte Generation der Stückgutfrachter. Die Stückgutfahrt geht auf die Anfänge der Seefahrt zurück. Ladung wird in Behältern wie Kisten, Fässern oder Säcken verpackt und im Laderaum des Schiffes verstaut. Mit der industriellen Revolution, die den Stahlschiffbau, die Dampfmaschine und die Schiffsschraube hervorbrachte, ergaben sich neue Möglichkeiten für die Stückgutfahrt. Größere Laderäume konnten wegen der gewachsenen Schiffsgrößen durch ein System von Ladebäumen bedient werden, die die Waren zwischen Land und Schiff verluden.

Mit der Zeit wurden die Dampfmaschinen für den Antrieb so effizient, dass Segel nicht mehr benötigt wurden. Die Stückgutfrachter des späten 19. Jahrhunderts mögen ganz anders aussehen als jene der späten 1960er oder frühen 1970er Jahre, aber das Konstruktionsprinzip blieb das gleiche. Dann wichen Dampfmaschinen den Dieselmotoren, das System der Ladebäume und Luken wurde optimiert, Automatisierungs- und Sicherheitssysteme eingeführt, die Linien des Rumpfes wurden hydrodynamischer. Die eigentliche Revolution in der Schifffahrt kam mit dem Standardcontainer, der sich ab den 1960er Jahren in der Schifffahrt durchzusetzen begann. Die Containerschifffahrt erwies sich als schneller und effizienter als der Stückgutverkehr. Alles änderte sich.

Die „Jörg Krüger“ wurde 1969 auf der Elsflether Werft für die Hamburger Reederei von Hans Krüger gebaut. Von 1974 bis 1975 stand sie unter dem Namen „Cap Arnauti“ im Dienst der Hamburg Süd. 1980 wurde sie an die chinesische COSCO verkauft und in „Fu Shun Cheng“ umbenannt. Sie wechselte 1996 erneut Eigner und Namen und hieß nun „Run Fast“. 1998 schließlich wurde das Schiff in Indien abgewrackt.

Das Werftmodell wurde von der Werkstatt Unterweser Modellbau im Maßstab 1:100 gebaut und ist in unserer Ausstellung über moderne maritime Logistik auf Deck 6 des Museums zu sehen.