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Stückgutfrachter Konsul Schulte

General cargo ship Konsul Schulte. Her yard model in a scale of 1:100 stands in our exhibition about the history of modern maritime logistics, on deck 6 of the museum.

Stückgutfrachter Konsul Schulte. Ihr Werftmodell im Maßstab 1:100 steht in unserer Ausstellung über die Geschichte der modernen maritimen Logistik auf Deck 6 des Museums.


Die „Konsul Schulte“ mag wie ein weiteres sehr schönes Beispiel eines klassischen Stückgutfrachters aus den frühen 1960er Jahren erscheinen. Tatsächlich aber war sie für ihre Zeit ein hochspezialisiertes Schiff.

Gebaut wurde sie auf der Werft der Lübecker Flender Werke in Norddeutschland. Sie wurde im Dezember 1960 an ihre Eigner, die Reederei Schulte & Bruns, abgeliefert. Doch worauf war sie spezialisiert? Wenn man genau hinschaut, kann man auf beiden Seiten des Decks eine Reihe von Strukturen erkennen. Diese dienten der Unterbringung eines Systems von Hängedecks, mit denen der Laderaum für den Transport von Autos unterteilt werden konnte. „Die Konsul Schulte“ war ein Autofrachter, bevor es die neueren Ro-Ro-Schiffe gab, die heute für den Import/Export von Autos eingesetzt werden. Aufgrund der Struktur der Schifffahrtsindustrie ihrer Zeit musste sie auch in der Lage sein, jede andere Art von Stückgut zu transportieren. Ihr Laderaum konnte daher bei Bedarf freigemacht werden, indem die Hängedecks einfach an Deck gelagert wurden.

Die frühen 1960er Jahre waren die Zeit, in der die deutsche Wirtschaft zu florieren begann. Eines der Hauptexportgüter, die in Deutschland hergestellt wurden, waren bereits Autos, vor allem der VW-Käfer. Die „Konsul Schulte“ gehörte zu der kleinen Flotte, die diese Autos für den nordamerikanischen Markt in die USA transportierte. Sie tat dies direkt für ihre Eigner (mit der in diesem Modell gezeigten Lackierung), aber auch im direkten Auftrag von Volkswagen, mit dem Logo des Unternehmens auf ihrem Schornstein. Ihre Karriere als Autofrachter endete 1972, als sie an die Firma Astromando verkauft und in „Garoufalia“ umbenannt wurde. Im Jahr 1980 wurde sie erneut verkauft. Diesmal an die Eastern Shipping Line, die sie in „Far Island“ umbenannte. Ihre Karriere endete im Jahr 1983. Sie war ein veraltetes Schiff und wurde zum Abwracken nach Shanghai geschickt.

Ihr Werftmodell im Maßstab 1:100 steht in unserer Ausstellung über die Geschichte der modernen maritimen Logistik auf Deck 6 des Museums.