IMMH

Eisbrecher Jermak

Der Eisbrecher Jermak (1898). Dieses Modell im Maßstab 1:100 zeigt die „Jermak“ im Originalzustand aus dem Jahr 1899. Es ist auf Deck 7 des Museums als Teil unserer Ausstellung über die Geschichte der ozeanographischen Forschung ausgestellt. 

Der Eisbrecher Jermak (1898). Dieses Modell im Maßstab 1:100 zeigt die „Jermak“ im Originalzustand aus dem Jahr 1899. Es ist auf Deck 7 des Museums als Teil unserer Ausstellung über die Geschichte der ozeanographischen Forschung ausgestellt. 


Die „Jermak“ (Ермак) war der erste polare Eisbrecher, der jemals in Dienst gestellt wurde. Sie wurde 1898 auf der Armstrong-Whitworth-Werft in Newcastle upon Tyne für die kaiserliche russische Marine nach einem Entwurf von Admiral Stepan Makarow (1848-1904) gebaut, der als großer Modernisierer der russischen Marine im 19. Jahrhundert gilt. Er erkannte die Notwendigkeit, die arktischen Wasserwege aus strategischen Gründen offen zu halten. Ihr militärischer Nutzen wurde bereits während des Russisch-Japanischen Krieges (1904-1905) unter Beweis gestellt. Ihre herausragenden Fähigkeiten als Eisbrecher wurden aber auch für zivile Zwecke genutzt, wie etwa der Unterstützung der Handelsmarine, als Forschungsschiff oder bei Rettungseinsätzen. Ihr Haupteinsatzgebiet waren die Ostsee und das Weiße Meer. Sie war als Marineschiff in beiden Weltkriegen aktiv. Am 31. März 1918 kämpfte sie im Rahmen des finnischen Bürgerkriegs gegen den Eisbrecher „Tarmo“ (1907). Dieses ungewöhnliche Seegefecht zwischen zwei Eisbrechern gilt auch als das erste Gefecht der finnischen Kriegsmarine. Beide Schiffe überlebten. Die „Tarmo“ ist heute noch als Museumsschiff im Schifffahrtsmuseum von Kotka erhalten. Die „Jermak“ wurde von der Sowjetunion bis 1964 in Betrieb gehalten. Dann wurde sie nach langer und abwechslungsreicher Karriere, während der auch die Sicherung der Nordostpassage zu ihren Aufgaben gezählt hatte, außer Dienst gestellt wurde. Obwohl das Schiff an seinem 50. Jahrestag 1949 mit dem Lenin-Orden ausgezeichnet worden war, wurde die „Jermak“ schließlich in Murmansk abgewrackt. 

Ihr verstärkter Rumpf war so geformt, dass er bis zu 2 Meter dickes Packeis brechen konnte. Das Schiff wurde im Laufe seiner Karriere mehrfach umgebaut.