Forschungsschiff Atair. Dieses beeindruckende Werftmodell der Original „Atair“ aus dem Jahr 1987, welches von der Werkstatt Schiffsmodellbau Reiche im Maßstab 1:50 gebaut wurde, ist Teil der Ausstellung über Ozeanographie auf Deck 7 des Museums.
Dies ist die „Atair“, ein deutsches Forschungsschiff, das seit 1987 für das BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) im Einsatz war. Die Kröger-Werft in Rendsburg hatte das Schiff in weniger als einem Jahr fertiggestellt. Sie ist spezialisiert auf die Kartierung des Meeresbodens und die Suche nach versunkenen Schiffswracks in der Nord- und Ostsee – vor allem in den Küstengebieten. Neben dem wissenschaftlichen Interesse ist diese Art der Forschung besonders wichtig für die Sicherheit auf See. Eine korrekte Unterwasserkartierung hilft, die genaue Tiefe des Meeres und das Vorhandensein von Hindernissen, die Unfälle verursachen könnten, zu erkennen. Die lange und erfolgreiche Karriere dieser „Atair“ ist im Jahr 2020 zu Ende gegangen. Der deutsche Staat plante bereits seit mehreren Jahren den Bau eines neuen Schiffes, um die Arbeit der „Atair“ fortzusetzen. Im Jahr 2014 wurde eine Projektausschreibung veröffentlicht und im Dezember 2016 wurde das Schiff bei der Werft Fr Fassmer in Bern in Auftrag gegeben. Der Bau des Rumpfes und der Hauptstrukturen des Schiffes fand in der deutschen Marinewerft in Kiel statt. Diese Arbeiten wurden Anfang 2019 abgeschlossen und das Schiff wurde zur Fertigstellung nach Bern gebracht. Im September desselben Jahres wurde auch dieses Schiff auf den Namen „Atair“ getauft und die Tests seiner Systeme begannen. Alle Tests verliefen erfolgreich, doch die Covid-19-Pandemie bremste das Projekt aus. Die Indienststellung der „Atair“, die eigentlich im Jahr 2020 erfolgen sollte, musste bis April 2021 Jahres warten. Das Warten hat sich jedoch absolut gelohnt. Sie ist nicht nur das modernste und größte Schiff im Dienste des BSH, sondern verfügt auch über einen hochmodernen Dual-Fuel-Antrieb, der die Schadstoffemissionen im Vergleich zu ihrer Vorgängerin erheblich reduziert. Sie wird mit LNG (Liquified Natural Gas) betrieben und ihr Hilfsdieselmotor arbeitet mit einer Reihe von Filtern, welche die Schadstoffemissionen auf ein Minimum reduzieren. Darüber hinaus verfügt die neue „Atair“ über eine Aufbereitungsanlage zur Reinigung des Wassers aus ihren Ballasttanks und ist ein Silent-R-Schiff, das die akustische Verschmutzung der Unterwasserwelt vermeidet.
Dieses beeindruckende Werftmodell der Original „Atair“ aus dem Jahr 1987, welches von der Werkstatt Schiffsmodellbau Reiche im Maßstab 1:50 gebaut wurde, ist Teil der Ausstellung über Ozeanographie auf Deck 7 des Museums.