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Jan Porcellis

Jan Porcellis (1580/84-1632)
Kabbelige See mit Fregatten, undatiert
Öl auf Holz
53 x 83 cm

Das wohl älteste Gemälde in unserer Sammlung stammt von Jan Porcellis, der zu den frühesten Vertretern der Marinemalerei gehört und schon zu Lebzeiten in Künstlerkreisen hoch angesehen war – sogar Rembrandt besaß Werke von ihm.

Kleine Handelssegler und Kriegsschiffe kämpfen mit der aufgewühlten See. Das Fischerboot im Vordergrund links zieht die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich: Es wird von einem Lichtstrahl gestreift, der auf das Wasser fällt und die schäumenden Wellen beleuchtet. Dieses Licht lässt das Boot dreidimensional erscheinen, und die Menschen an Bord sind deutlich zu erkennen. Starke Hell-Dunkel-Kontraste prägen das Bild, und die Farbpalette ist auf Grau-Braun-Töne reduziert. Lediglich die niederländischen Flaggen sind Farbtupfer. Der kurze Wellengang sowie die entfernten Küstenlinien sind typische Merkmale der niederländischen „Aquae interiores“.

In den 1720er Jahren vollzieht sich in der Marinemalerei ein Wandel von reich kolorierten, erzählenden „Dokumentationen“ hin zu einer einfacheren Bildkomposition. Die korrekte Wiedergabe der Natur steht nun stärker im Vordergrund. Der Pinselstrich wird lockerer und sichtbarer, wodurch eine Beweglichkeit auf der Leinwand und damit eine kraftvollere Stimmung entsteht.

Jan Porcellis war einer der ersten, der mit seinen „zinnfarbenen“ Seestücken den Übergang zu einer realitätsbezogenen Auffassung der niederländischen Malerei vollzog. Er war wahrscheinlich ein Schüler des Begründers der Marinemalerei, Hendrick Cornelisz. Vroom (um 1563-1640), und gilt als Wegbereiter der sogenannten „tonalistischen“ Marinemalerei, die mit einer kleineren Farbpalette und feineren Farbabstufungen arbeitet. Das Internationale Maritime Museum Hamburg besitzt zwei Ölgemälde von Jan Porcellis. Wie die meisten seiner Werke sind auch diese undatiert, weshalb beide Werke um den Rang des ältesten Gemäldes in der Sammlung konkurrieren.