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Kreuzfahrtschiff Queen Victoria

Das Kreuzfahrtschiff Queen Victoria (2007). Diese erstaunlich detaillierte Miniatur im Maßstab 1:1250 wurde von der CSC-Werkstatt gebaut und ist auf Deck 9 des Museums zu sehen.

Das Kreuzfahrtschiff Queen Victoria (2007). Diese erstaunlich detaillierte Miniatur im Maßstab 1:1250 wurde von der CSC-Werkstatt gebaut und ist auf Deck 9 des Museums zu sehen.


Die MS „Queen Victoria“ war die erste „Königin“ der Cunard-Linie, die ein Kreuzfahrtschiff und kein traditioneller Ozeanriese war. Diese Entscheidung wurde aus wirtschaftlichen Gründen getroffen, denn obwohl einem Kreuzfahrtschiff die Geschwindigkeit und die Stabilität für schnelle Überfahrten fehlen, sind sie in der Herstellung etwa 40 % billiger als die Ozeanriesen. Die klassischen Ozeanriesen wurden gebaut, um ihr Ziel schnell und sicher zu erreichen, während ein Kreuzfahrtschiff gebaut wird, um eher gemächlich zu reisen. Seitdem Flugzeuge die traditionellen Ozeanriesen bei interkontinentalen Reisen in den 1960er Jahren endgültig ablösten, ist die Kreuzfahrt zum Hauptgeschäft in der Langstrecken-Passagierschifffahrt geworden. Heute ist nur noch ein einziger Ozeanriese im Einsatz.

Für den Kreuzfahrtschiff „Queen Victoria“ wählte Cunard das Design der Schiffe der Vista-Klasse der italienischen Werft Fincantieri Marghera. Die Werft hatte bereits drei erfolgreiche Kreuzfahrtschiffe vom Typ Panamax für die Holland America Linie nach diesem Design gebaut. Der vierte Rumpf dieser Klasse wurde dann an Cunard verkauft. Die Reederei war jedoch der Ansicht, dass der Rumpf nicht geeignet war, bestimmte erfolgreiche Aspekte ihrer „Queen Mary 2“ (des letzten bereits erwähnten Ozeanriesen) zu übernehmen. Dieser Rumpf wurde dann zur MS „Arcadia“ von P&O Cruises, einem Unternehmen, das wie Cunard zur Carnival Corporation gehört. Dann wurde ein neuer, größerer Rumpf bestellt. Das Schiff wurde zwischen 2006 und 2007 gebaut und im Dezember desselben Jahres an Cunard ausgeliefert. Die Erfahrungen mit dem Schiff scheinen sehr positiv zu sein, denn das Unternehmen bestellte ein neues Schiff der Vista-Klasse, das 2010 unter dem Namen MS „Queen Elizabeth“ in Dienst gestellt wurde. Die Cunard-Schiffe der Vista-Klasse sind keine Ozeanriesen, aber sie haben einen verstärkten Bug, was bei Transatlantiküberquerungen hilfreich ist.

Inzwischen hat Cunard bei Fincantieri ein neues Kreuzfahrtschiff bestellt, das ursprünglich 2022 ausgeliefert werden sollte. Der Bau des Schiffes, das den Rumpfnamen „Fincantieri 6274“ trägt, wurde erst 2019 begonnen, und seine Auslieferung wird sich verzögern. Das Design des Schiffes ist inspiriert von der MS „Koningsdam“ der Holland America Linie – einem Unternehmen, das ebenfalls zur Carnival Corporation gehört.