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12. Dezember 2022

Die Crew der Gorch Fock besucht das Museum

Letzte Woche hatte das Team des Internationalen Maritimen Museum Hamburg die Ehre, ganz besondere Gäste zu empfangen: die komplette Besatzung des Schulschiffs der Deutschen Marine GORCH FOCK.

Besuch von Marineangehörigen ist man im Internationalen Maritimen Museum Hamburg gewohnt. Aber eine komplette Crew eines Segelschulschiffes hat man im ehrwürdigen Kaispeicher B nur selten. „Besatzungsausflug Maritimes Museum Hamburg“ lautete am Donnerstag der Tagesbefehl für die Besatzungsmitglieder der GORCH FOCK, die mit Bussen aus Kiel anreisten.

Nach der Begrüßung durch Museumsvorstand Jan Tersteegen „enterten“ mehr als 80 Kadetten die neun Ausstellungsdecks.

Die offizielle Veranstaltung unter der Leitung des Kommandanten KptzS Andreas-Peter Graf von Kielmansegg fand im Rahmen der politischen Bildung des Marine-Nachwuchses statt. 4 Museumsführer begleiteten die Crewmitglieder durch die weltweit größte private maritime Sammlung. Das Ziel der Exkursion war die Horizonterweiterung im maritimen Umfeld. Im Maritimen Museum gab es dafür eine Menge Möglichkeiten.

Die Besatzung des Segelschiffs Gorch Fock auf Deck 2 des Internationalen Maritimen Museums Hamburg.

Die Gorch Fock

Der Großsegler, das zweite Schiff dieses Namens, wurde 1958 als Schulschiff für die Marine der Bundesrepublik Deutschland gebaut. Ihr Bau war ein Jahr zuvor geplant worden und verlief nicht unumstritten. Es gab Leute, die den Nutzen eines Segelschulschiffs für eine Marine in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts anzweifelten, und außerdem war Deutschland gerade durch den tragischen Untergang des Windjammers Pamir erschüttert worden. Trotz dieses Widerstands wurde dieses neue Schiff nach den Plänen des ersten Schiffes ihres Namens gebaut. Die ursprüngliche Gorch Fock wurde zwischen 1932 und 1933 gebaut, am Ende des Zweiten Weltkriegs versenkt, geborgen und von der sowjetischen Marine in Dienst gestellt. Heute ist sie ein Museumsschiff in Stralsund. Die neue Gorch Fock wurde wie das Original auf der Werft von Blohm & Voss in Hamburg gebaut.

Die neue Gorch Fock wurde wie das Original auf der Werft von Blohm & Voss in Hamburg gebaut und 1958 fertiggestellt. Bild aus dem Archivs des Internationalen Maritime Museum Hamburg.d

Das als Bark getakelte Schiff trägt den Künstlernamen des Seefahrers und Schriftstellers Johann Wilhelm Kinnau. Er wurde 1880 auf der Elbinsel Finkenwerder geboren und starb am 31. Mai 1916 während der Skagerrakschlacht an Bord des kleinen Kreuzers SMS Wiesbaden. Johann Wilhelm Kinnau und die Geschichten über die Schlacht und die Wiesbaden sind ein Thema auf Deck 5 des Museums.

Seit 1958 ist die Gorch Fock „Deutschlands Botschafter unter Segeln“ und Ausbildungsstätte für Offiziersanwärter der Deutschen Marine. Nach all den Schwierigkeiten und Kontroversen während ihrer 2015 begonnenen Generalüberholung kehrte sie im Oktober 2021 endlich in ihren Heimathafen Kiel zurück. Nun hat sie ihren Dienst als Schulschiff wieder aufgenommen und soll ihn bis 2030 fortsetzen.

eEn spektakuläres Modell des Schiffes Gorch Fock im Maßstab 1:75 von Erwin Brodtke auf Deck 2 des Internationalen Maritime Museum Hamburg.

Die Geschichte der Gorch Fock wird auf Deck 2 des Museums in einer Präsentation dargestellt, die ein spektakuläres Modell des Schiffes im Maßstab 1:75 von Erwin Brodtke enthält.

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29. November 2022

Die Malizia – Seaexplorer im Museum

Profisegler Boris Herrmann hat ein spektakuläres Modell seiner Malizia – Seaexplorer an das Internationale Maritime Museum Hamburg übergeben. Es war eine Freude, ihn zu treffen und etwas über die Architektur seiner neuen Segelyacht und sein persönliches Engagement bei der Entwicklung von nachhaltigen Lösungen für die Schifffahrt zu erfahren. Wir bedanken uns bei Boris Herrmann, dem Team Malizia und Kuehne+Nagel für die Möglichkeit, die Seaexplorer in unseren Ausstellungen zu präsentieren.

Museumsdirektor Peter Tamm und Team Malizia Segler Boris Herrmann an beiden Seiten des Modells der Segelyacht Malizia Seaexplorer, auf Deck 9 des Internationalen Maritimen Museum Hamburg.
Museumsdirektor Peter Tamm und Segler Boris Herrmann an beiden Seiten des Modells der Segelyacht Malizia Seaexplorer, auf Deck 9 des Museums.

Es ist das neueste, sportlichste und innovativste Schiffsmodell in der Sammlung des Internationalen Maritimen Museums Hamburg – die „Malizia – Seaexplorer“. Am Montag übergab Boris Herrmann persönlich das 160 cm hohe und 110 cm lange Schiffsmodell an Museumsvorstand Peter Tamm. Kurz vorher war der Skipper aus Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe zurückgekehrt. Hier hatte das Original der Rennyacht auf der 3542 Seemeilen langen Regatta „Route du Rhum“ gerade seine Feuertaufe bestanden und Boris Herrmann damit die Qualifikation der „Vendée-Globe“ erreicht. An der Soloweltumseglung will Herrmann in zwei Jahren zum zweiten Mal teilnehmen.

Auf Deck 9 des Maritimen Museums steht das Bootsmodell der „Malizia – Seaexplorer“ nicht nur als Beispiel einer modernen, innovativen Rennyacht, sondern auch als Botschafterin für den Umweltschutz auf den Meeren der Welt. Es ist Teil der Ausstellungsfläche des Hamburger Logistikunternehmens Kuehne+Nagel, das hier neben den Ausstellungen einiger Reedereien exemplarisch die Welt der Logistik auf See präsentiert. Seit Jahren entwickelt Kuehne+Nagel Lösungen, die dazu beitragen können, den durch Logistikdienstleistungen und Transport verursachten CO2- Fußabdruck weltweit zu reduzieren.

Das Modell der neuen Segelyacht Malizia - Seaexplorer von Boris Hermann ist dauerhaft auf Deck 9 des Internationalen Maritimen Museums Hamburg ausgestellt.

Das Projekt Seaexplorer

Die dafür entwickelte digitale Plattform „seaexplorer“ visualisiert den CO2-Ausstoß von Seefrachtschiffen weltweit und ermöglicht so seinen Kunden, den Service mit dem geringsten CO2-Ausstoß zu wählen. Unter dem Motto „A Race We Must Win – Climate Action Now!“ besteht seit einigen Jahren eine Partnerschaft zwischen Kuehne+Nagel, Hapag-Lloyd, MSC, der Zurich Versicherung, Schütz, EFG International, dem Yacht Club de Monaco und dem Team Malizia. Da das Team Malizia aktiv den Klimawandel erforscht, wurde die neue Segelyacht in Hamburg auf den Namen „Malizia – Seaexplorer“ getauft. Während das Team Malizia an Regatten teilnimmt, misst es u.A. den CO2-Gehalt des Ozeans mit ihrem bordeigenen Mini-Labor und schickt diese Daten an Meeresforscher.

„In dieser Partnerschaft geht es um mehr als nur das Segeln, so Boris Herrmann. „Wir erleben den Klimawandel auf dem Meer aus erster Hand. Man kann nicht reduzieren, was man nicht messen kann“. Museumschef Peter Tamm freut sich über das neue Ausstellungsobjekt und hofft damit auch die Besucher des Maritimen Museums für das Thema Umweltschutz auf den Meeren zu sensibilisieren.

Das Modell der neuen Segelyacht Malizia - Seaexplorer von Boris Hermann ist dauerhaft auf Deck 9 des Internationalen Maritimen Museums Hamburg ausgestellt.

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