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Franz Johann Wilhelm Hünten

Franz Johann Wilhelm Hünten (1822-1887), Heimkehrende Fischerboote vor schroffer Küste, 1872, Öl auf Leinwand, Internationales Maritimes Museum Hamburg, Inv. Nr. K-96
Franz Johann Wilhelm Hünten (1822-1887), Heimkehrende Fischerboote vor schroffer Küste, 1872, Öl auf Leinwand, Internationales Maritimes Museum Hamburg, Inv. Nr. K-96

Heimkehrende Fischerboote, 1872

Der aus Hamburg stammende Marinemaler Franz Johann Wilhelm Hünten absolviert zunächst eine Lehre zum Dekorationsmaler, bevor er Schüler von Friedrich Heimerdinger (1817- 1882) wird. Hier erfährt Hünten einen reformierten Kunstunterricht, der auch „moderne Kunst“ umfasst. Heimerdinger fördert seinen Lehrling und verschafft ihm ein Stipendium, mit dem er im Alter von 24 Jahren nach Düsseldorf reisen kann. Von 1847-1850 besucht er die Düsseldorfer Akademie und reist in den Ferien nach Holland und Belgien. Obwohl Hünten bei klassischen Landschaftsmalern lernt, spezialisiert er sich früh auf Seestücke, da Düsseldorf zum Zentrum für Marinemalerei geworden ist – ein halbes Jahrhundert vor der ersten Professur für diese Gattung an der Berliner Akademie. Zurück in Hamburg, erhält er zahlreiche Aufträge für die Ausgestal- tung der Salons der Dampfer der Hamburg-Amerika Linie. Er unternimmt Reisen nach England, Schottland, Skandinavien und in den Orient, wo er intensiv die Natur studiert. 1887 stirbt Hünten in Eimsbüttel.

Das Gemälde ist ein charakteristisches Beispiel für die Küstenlandschaften, auf die sich Hünten spezialisiert. Dank seiner intensiven Reisetätigkeit bieten sich ihm viele Gelegenheiten, die schroffen Felshänge Frankreichs, Großbritanniens und Skandinaviens zu beobachten. Hünten vertritt eine naturalistische Wiedergabe der Landschaft, indem er auch die Unvollkommenheit der Welt naturgetreu darstellt und diese nicht hyperreal präzisiert.