
Die französische Fregatte „Clorinde“, um 1814
Thomas Luny zählt zu den namhaften englischen Marine- malern seiner Generation. Er stellt 1777 erstmals in der Socie- ty of Artists of Great Britain aus. Von 1780 bis 1793 werden seine Arbeiten regelmäßig in der Royal Academy präsentiert, danach nur noch 1802 und im Jahr seines Todes. Seine Abwe- senheit von den Ausstellungen der Akademie nach 1793 näh- ren die irrtümliche Annahme, dass er sich während des napo- leonischen Konflikts im Dienste der Marine befindet, jedoch ist Lunys Name in den Aufzeichnungen der Admiralität nicht zu finden. Der Maler ist äußerst produktiv und profitiert von der Nähe seines Händlers zur Britischen Ostindien-Kompanie, die ihren Sitz in derselben Straße hat und viele Gemälde von Schif- fen der Kompanie erwirbt. 1807 verlässt er London und zieht nach Teignmouth. Dieser Umzug ist wahrscheinlich durch den Rückzug seiner Gönner in den Ferienort nach dem Krieg zu er- klären, wodurch er sich weiterhin Aufträge sichern kann. Nach 1807 stellt er zunehmend die lokale Küstenlandschaft dar. Luny litt ab 1817 zunehmend an Arthritis in beiden Händen, die ihn zwar nicht von der Arbeit abhielt, es ihm jedoch nicht mehr er- möglichte, in derselben malerischen Qualität zu arbeiten.
Das Gemälde zeigt die französische Fregatte „Clorinde“ (1808) im Gefecht mit einem algerischen Seeräuber. Zu jener Zeit sind viele Handelsschiffe auf ihrem Weg durch das Mit- telmeer den Angriffen von Seeräubern aus Algier ausgesetzt. Darstellungen wie diese zeigen „Vergeltungsschläge“ gegen- über den „Barbareskenstaaten“. Die Royal Navy erbeutet die „Clorinde“ 1814 von den Franzosen – sie geht als „Aurora“ in ihren Dienst über.