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nach Hendrick Cornelisz. Vroom

ohn Pine (1690-1756) nach Hendrick Cornelisz. Vroom (um 1563-1640), Die Wandteppiche des Oberhauses, die die ver- schiedenen Gefechte zwischen der englischen und der spanischen Flotte in dem denkwürdigen Jahr 1588 darstellen, Blatt VI, 1739 (um 1592), Radierung, Internationales Maritimes Museum Hamburg, Inv. Nr. K-3826
John Pine (1690-1756) nach Hendrick Cornelisz. Vroom (um 1563-1640), Die Wandteppiche des Oberhauses, die die verschiedenen Gefechte zwischen der englischen und der spanischen Flotte in dem denkwürdigen Jahr 1588 darstellen, Blatt VI, 1739 (um 1592), Radierung, Internationales Maritimes Museum Hamburg, Inv. Nr. K-3826

Die Wandteppiche des Oberhauses, um 1592

1591 gibt Admiral Charles Howard eine Serie von Wandteppichen in Auftrag, welche an den Sieg der Engländer über die Spanische Armada von 1588 erinnern sollen. Mit der Ausarbeitung der heute verlorenen Entwürfe wird der niederländische Maler Hendrick Cornelisz. Vroom beauftragt, der sich zuvor einen Namen als talentierter Marinemaler erarbeitet hatte. Die großformatigen Tapisserien hängen später im britischen Parlament, wo sie 1834 dem Brand des mittelalterlichen Gebäudes zum Opfer fallen. Durch den Verlust der Teppiche sind die ein Jahrhundert zuvor erstellten Radierungen nach den originalen Textilien wichtige Zeugnisse ihres ursprünglichen Aussehens.

Hendrick Cornelisz. Vroom ist einer der prägendsten Künstler der Marinemalerei, da sein Name unmittelbar mit der Begründung des Bildtypus als eigenständige Gattung verbunden wird. Zweifelsfrei ist er der erste Maler, der sich gänzlich auf die Darstellung des Meeres und der Schiffe konzentriert. Er legt großen Wert auf die korrekte Darstellung der Schiffe und profitiert von der einsetzenden Blüte der niederländischen Seefahrt. Für die Karriere Vrooms sind die Tapisserien der maßgebliche Auftrag, der ihm internationales Renommée beschert. Kunsthistorisch sind die Radierungen von hohem Wert, da sie Einblick in Vrooms frühes Schaffen gewähren. Der Maler versteht sich als Dokumentar, der historische Ereignisse in den Fokus rückt. In diesem Werk liegt die Horizontlinie besonders hoch, denn für die Darstellung der Ereignisse benötigt er Raum auf dem Wasser.