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Stückgutfrachter Maas

Der Stückgutfrachter Maas (1958-1992). Das Modell im Maßstab 1:100 wurde von der Werkstatt Christel Stührmann in Hamburg hergestellt.

Der Stückgutfrachter Maas (1958-1992). Das Modell im Maßstab 1:100 wurde von der Werkstatt Christel Stührmann in Hamburg hergestellt.


Dieses Werftmodell des Stückgutfrachters „Maas“ gehört zu einer großzügigen Dauerleihgabe, die Mareike Janssen unserem Museum im Jahr 2019 gemacht hat. Die Leihgabe besteht aus einer Reihe von Großmodellen von Schiffen der Hamburger Reederei Friedrich A. Detjen. Die Modelle (von denen wir in den vergangenen Monaten bereits einige eingestellt haben) sind allesamt erstklassige Darstellungen der Schiffe und wurden von einigen der renommiertesten norddeutschen Modellbauwerkstätten gefertigt. Sie wurden zur gleichen Zeit wie die Originalschiffe gebaut, um dem Unternehmen einen Eindruck davon zu vermitteln, wie das Schiff nach seiner Fertigstellung aussehen würde. Danach wurden die Modelle in den Geschäftsräumen des Unternehmens zu Werbezwecken ausgestellt. Solche Modelle werden als Werftmodelle oder Baumodelle bezeichnet. Die Herstellung solcher Modelle hat seit dem 17. Jahrhundert Tradition, und die Unternehmen bestellen sie auch heute noch entweder bei den Werften oder bei Modellbauwerkstätten, wenn ein neues Schiff gebaut wird. Die Leihgabe von Mareike Janssen verschafft einen guten Überblick über die Vielfalt der Handelsschiffs-typen, welche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Meere befuhren. Die Modelle sind derzeit auf Deck 9 des Museums ausgestellt.

Die „Maas“ wurde 1958 auf der Werft der Flensburger Schiffsbau-Gesellschaft in Flensburg gebaut und lief 1959 vom Stapel. Bis 1973 wurde sie von einer Tochtergesellschaft der Reederei  Friedrich A. Detjen betrieben. Die frühen 1970er Jahre waren für die Schifffahrt turbulente Zeiten. Die Ölkrise von 1973 bereitete dem Welthandel und der internationalen Logistik große Probleme und für die konventionelle Handelsschifffahrt stellte die fortschreitende Containerisierung eine bereits erhebliche Konkurrenz dar. Bereits ab 1972 fuhr die „Maas“ nicht mehr unter deutscher, sondern unter liberianischer Flagge, ihr neuer Heimathafen war Monrovia. Ein Jahr später wurde sie an die Luen Yick Shipping Co. mit Sitz in Mogadischu, Somalia, verkauft. Sie wurde in „Baltic Sea“ umbenannt und fuhr unter diesem Namen bis 1976. Dann wurde sie von der China Ocean Shipping Co. in Peking erworben und in „Lin Yin“ umbenannt. Ihr Heimathafen ab 1979 war Guangzhou. Bis zum Ende seiner Karriere im Jahr 1992 fuhr das Schiff jetzt unter chinesischer Flagge.