IMMH

Sonderausstellung

Deutschland zur See

Die Sonderausstellung „Deutschland zur See“ wird vom 16. Juni bis zum 5. November 2023 auf Deck 1 des Internationalen Maritimen Museum einen Überblick über die Geschichte der deutschen Marine geben.

Die Fregatte "Bandenburg" der Deutschen Marine. Eine Malerei von  Gerhard Geidel die in der Sonderausstellung "Deutschland zur See" gezeigt wird.
Fregatte „Brandenburg“ der Deutschen Marine, Gerhard Geidel, Sammlung Peter Tamm.

175 Jahre Marine

Am 14. Juni 1848 beschloss die konstituierende Nationalversammlung in Frankfurt „mit einer an Stimmeneinhelligkeit grenzenden Majorität“ die Bundesversammlung zu veranlassen, sechs Millionen Taler „zum Zweck der Begründung eines Anfangs für die deutsche Marine“ zu bewilligen. Drei Monate nach Beginn der Revolution im März 1848 fasste die erste gesamtdeutsche parlamentarische Versammlung somit den Entschluss, eine Marine als Reichsinstitution zu gründen.

Die Revolution scheiterte im Jahr darauf; und mit ihr die Bundesflotte. Doch wie auch die Idee eines nationalen Verfassungsstaats in Deutschland mächtig blieb, so blieb

auch das Bestreben nach einer maritimen Komponente der Streitkräfte lebendig. Allerdings hatten die politischen Verwerfungen und Brüche im weiteren Verlauf der deutschen Geschichte seit 1848 acht Marinen zur Folge. Es gibt international kein vergleichbares Beispiel, wo sich Diskontinuitäten staatlicher Entwicklung – oder Fehlentwicklung – in solch prägnanter Weise in der Marinegeschichte widerspiegeln. Zugleich war der Einfluss der strategischen Ausrichtung der einzelnen Flotten entscheidend für ihr Werden oder Scheitern. Streitkräften der Küstenverteidigung folgten seit Ende des 19. Jahrhunderts Flotten der strategischen Offensive, die einen Anteil am Beginn zweier Weltkriege hatten. Als Folge der totalen Niederlage 1945 entstanden seit den 1950er Jahren parallel zwei Marinen in West- und Ostdeutschland, die in ihren jeweiligen Bündnissen als Gegner verankert waren. Die heutige Deutsche Marine, 1990 erneut als gesamtdeutsche Flotte eines Parlaments begründet, ist ein integraler Bestandteil im Bündnissystem der NATO.

Die Korvette "Elisabeth" der Norddeutschen Bundesmarine auf rauer See. Eine Malerei von Heinrich Leitner, die in der Sonderausstellung "Deutschland Zur See" gezeigt wird.
Korvette „Elisabeth“ der Norddeutschen Bundesmarine, Heinrich Leitner, Sammlung Peter Tamm.

Die Sonderausstellung

Die Ausstellung widmet sich dem geschichtlichen Werdegang deutscher Marinen der letzten 175 Jahre anhand ausgewählter Exponate. Diese Artefakte, manche überraschend, manche ungewöhnlich, wurden zum größten Teil noch nie öffentlich gezeigt und stammen aus dem Archiv und dem Magazin des IMMH. Sie stehen stellvertretend für Ihre jeweilige Epoche und repräsentieren den Geist ihrer Zeit. Anspruch und Wirklichkeit deutscher Marinen seit 1848 werden in ihnen deutlich.

Historische Orientierung für diese Ausstellung bietet das Buch von Guntram Schulze-Wegener, „Deutschland zur See. 175 Jahre Marine“, das eine Neuauflage erfahren hat, welche zur Ausstellungseröffnung erscheint.


Die Sonderausstellung „Deutschland zur See“ wird vom 16. Juni bis zum 5. November 2023 auf Deck 1 des Internationalen Maritimen Museum gezeigt. Der Besuch ist im Eintrittspreis des Museums enthalten.