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175 Jahre Hapag-Lloyd

(31. Mai 2022 – 5. Februar 2023)
Das Internationale Maritime Museum Hamburg feiert mit einer Sonderausstellung 175 Jahre Hapag-Lloyd. Sie wird ab dem 31. Mai 2022 auf Deck 2 gezeigt.

Die Hapag-Lloyd Sonderausstellung im Internationalen Maritimen Museum

Die Hapag-Lloyd AG gehört mit einer Flotte von 250 Containerschiffen, einem jährlichen Transportvolumen von zwölf Millionen TEU und über 13.000 Mitarbeitern in 129 Ländern zu den weltweit führenden Linienreedereien. Bis zu diesem Erfolg war es ein langer Weg. Im Mai feiert die Traditionsreederei ihren 175. Geburtstag. Ab dem 31. Mai 2022 präsentiert das Internationale Maritime Museum in der Speicherstadt die Highlights aus der Geschichte dieser Hamburger Traditions-Reederei.

Die Sonderausstellung lädt zu einer spannenden Reise durch 175 Jahre Reedereigeschichte ein. Diese beginnt am 27. Mai 1847 mit der Gründung der „Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Actien-Gesellschaft“ (Hapag) durch Hamburger Geschäftsleute und Reeder unter dem Vorsitz von Adolph Godeffroy. Die Postbeförderung (Paketfahrt) und die Passage von Auswanderern waren viele Jahre die wichtigsten Einnahmequellen. Für diesen Abschnitt der Passagierschifffahrt steht das prachtvolle Dampfschiff „Hammonia“. Am 1. Juni 1857 startete es zu regelmäßigen Fahrten von Hamburg direkt nach New York. Bis dahin hatte die Reederei die Auswanderer und weiteren Passagiere mit Segelschiffen über den Atlantik gebracht. Neben dem Schiffsmodell, umrahmt von zeitgenössischen Koffern und Postpaketen, präsentiert die Ausstellung auch die damals gültigen Auswandererregeln.

„Mein Feld ist die Welt“ …

…beschreibt die erfolgreiche Ära des legendären Albert Ballin in den Jahren 1893 bis 1918. Während seiner Zeit als Generaldirektor festigte die Hapag ihre Position als größte Reederei der Welt. Ein Gemälde von Albert Brenet, das den Passagierdampfer „Imperator“ zeigt, der zu jener Zeit das größte Schiff der Welt war, steht für diese Ära. Noch nie war ein so großes Schiff die Elbe heruntergefahren.
Auch dramatische Ereignisse der Hapag-Geschichte beschreibt die Ausstellung. Ende März 1899 sprach die ganze Welt mit großem Respekt vom Hamburger Kapitän Gustav Schmidt. Er hatte die schon als gesunken geltende „Bulgaria“ trotz schwerster Schäden durch einen Orkan nach Hamburg zurückgebracht. Auszeichnungen aus dem Nachlass von Kapitän Schmidt erinnern an dieses Ereignis.

Schwierige Zeiten

1919 begannen die „Schwierigen Zeiten“, die bis 1945 andauerten. Als Folge des Ersten
Weltkriegs war die gesamte Flotte verloren gegangen. Am 9. November 1918 war Generaldirektor Albert Ballin verstorben. Seinem Nachfolger, Wilhelm Cuno, jedoch gelang es, die Hapag wieder auf Erfolgskurs zu bringen. So nahmen 1923 die vier Kombischiffe der „Albert Ballin“-Klasse den Nordatlantikdienst erfolgreich wieder auf.

Im Archiv des IMMH wird das Gästebuch der „Albert Ballin“ aus den Jahren 1927-1932 aufbewahrt. Es stammt aus dem Nachlass von Kommodore Paul Wiehr. Das liebevoll und oft humorvoll mit Beiträgen des internationalen Reisepublikums illustrierte Buch ist interaktiv aufbereitet; man kann darin „blättern“. Beeindruckend sind die Dokumente und Objekte aus dem Nachlass des Kapitäns Gustav Schröder. 1939 führte er das Kommando des Passagierschiffes „St. Louis“ der Hapag, dessen Irrfahrt mit mehr als 900 jüdischen Emigranten an Bord kurz vor dem Zweiten Weltkrieg die Welt in Atem hielt.

Einen „Neubeginn und Kontinuität“ brachten die Jahre 1945 bis 1969. 1947 beging man das hundertjährige Jubiläum der Hapag in aller Stille. Zum zweiten Mal hatte man die gesamte Flotte verloren. Der Wiederaufbau des Liniennetzes gelang nur gemeinsam mit dem Norddeutschen Lloyd. Der erste Neubau nach dem Zweiten Weltkrieg war das Motorschiff „Hamburg“, das 1950 bei den Howaldtswerken gebaut wurde und Westindien bediente. Hiervon gibt es Zeichnungen und Fotos. Ebenfalls für den Westindienverkehr wurde die „Frankfurt“ 1967 in Dienst gestellt. Ein Modell zeigt eindrucksvoll das Schwergutladegeschirr des Schiffes.

„Better together“

Als gegen Ende der 1960er Jahre der Containerverkehr rasant anwuchs und hohe Investitionen in Container und neue Schiffe erforderte, bündelten die beiden Konkurrenten Hapag und Norddeutscher-Lloyd ihre Kräfte. 1970 fusionierten sie zur Hapag-Lloyd AG.

Hapag-Lloyd hat sich in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich in ein international organisiertes, modernes, nachhaltig agierendes Unternehmen gewandelt. In ihrem Bestreben um Exzellenz ist sich die Reederei jedoch treu geblieben.

Die Hapag und der Tourismus

Neben dem Frachtverkehr waren Vergnügungs- und Bildungsreisen schon früh ein lukratives Geschäft für die Hapag. Während der Wintermonate, in denen die Passagierschiffe auf dem Nordatlantik nicht ausgelastet waren, schickte Albert Ballin sie mit betuchten Reisenden ins Mittelmeer. Im Januar 1891 stach die „Augusta Victoria“ von Cuxhaven aus zu einer zweimonatigen reinen Vergnügungsreise zum ersten Mal in See. An Bord waren 241 Passagiere aus Deutschland, England und Amerika. Ballin gilt damit als Erfinder der Kreuzfahrt. Der Zeichner Christian Wilhelm Allers, damals mit an Bord, veröffentlichte eine Bildmappe mit „Erinnerungen an die Reise der „Augusta Victoria“ in den Orient“. Seine Skizzen sowie die Gästeliste dieser Fahrt sind Teil der Sonderausstellung.

Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg fuhren die „Reliance“ und die „Resolute“ für die Hapag. Sie konnten zwischen rund 700 und 1.500 Passagiere mitnehmen. Nach der Fusion mit dem Norddeutschen Lloyd führte Hapag-Lloyd die „Europa“-Tradition der Kreuzfahrt fort. Heute ist Hapag-Lloyd Cruises Teil des TUI-Konzerns.

Ein wichtiges Standbein des Tourismus war auch der Luftverkehr. Dafür steht ein Modell der Boing 737-800 „Albert Ballin“. Zwar wurde die Hapag-Lloyd Fluggesellschaft erst Anfang Juli 1972 gegründet und in das Handelsregister eingetragen, doch die Verbindung der beiden großen deutschen Reedereien zur Luftschifffahrt geht zurück in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. 1910 fing es bescheiden mit der Delag (Deutsche Luftschiffahrts-Aktiengesellschaft) an. 1917 stieg man bei der Deutschen Luft-Reederei ein. 1923 gründeten Hapag und NDL die Deutsche Aero Lloyd AG, die kurz darauf in die Gründung der Deutschen Luft Hansa AG mündete. 1973 hob die erst Maschine der Hapag Lloyd Flug ab. Bis 2007 bot sie Flüge vor allem in die Mittelmeer-Region an.

Buch zur Sonderaustellungusstellung "175 Jahre HapagLloyd".

Aktuell zur Ausstellung ist im Koehler Verlag das Buch „175 Jahre Hapag-Lloyd – 175 Years of Hapag-Lloyd 1847–2022: Vom Auswandererschiff zum Megacarrier – From emigrant ship to megacarrier“ erschienen. 388 Seiten, Deutsch/Englisch. Gebundene Ausgabe. 49,95 €.

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Mehr Informationen zum Kulturprogramm 45 Jahre Deutsch-Chinesische Freundschaft unter: www.chinaheute45.org

Zum Ausstellungstagebuch.

 

Ich sehe Was(ser), was du nicht siehst – Virtuelles Wasser begreifen

18 November 2016 bis 15 Februar 2017.

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Wir trinken jeden Tag ungefähr 3 Liter Wasser. Zum Waschen, Kochen und Zähneputzen brauchen wir ca. 120 Liter. Doch eigentlich benötigen wir noch mehr Wasser – insgesamt ca. 4.000 Liter pro Tag!

Aber wie kommt diese große Wassermenge zustande? Für die Produktion unserer Lebensmittel, unserer Kleidung, und der Gegenstände, die wir täglich nutzen, wird viel Wasser benötigt. Häufig werden diese Produkte in anderen Ländern hergestellt, weshalb wir sogar nicht nur das Wasser in Deutschland, sondern auch das Wasser in anderen Gebieten der Welt nutzen.

Zahlreiche Mitmachstationen und Exponate laden dazu ein, dem Thema „Virtuelles Wasser“ in vielfältiger Art und Weise zu begegnen. Besucher der Ausstellung können entdecken, wie bereits kleine Handlungen helfen, viel Wasser zu sparen. Erpumpen Sie sich Ihre Tomate, finden Sie heraus, wie viel Wasser in Ihrem Lieblingssteak steckt oder staunen Sie über die Wassermenge in einem T-Shirt.

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Die Annäherung an das Thema erfolgt spielerisch-attraktiv, zum Beispiel durch einen Explainity-Film, der den Begriff „Virtuelles Wasser“ erklärt, oder durch Frühstücksprodukte, die der Besucher scannt. Im Anschluss errechnet ein Computer, wie viel Wasser in dem Frühstück steckt. Ein anderes Beispiel dafür ist ein Exponat, an dem die Besucher entscheiden können, ob sie auf eine bestimmte Art und Weise Papier sparen würden, beispielsweise durch das Beschreiben der Rückseiten von Papier und das Ausdrucken von  ausschließlich notwendigen E-Mails.

Auch gestalterisch wird die Ausstellung leicht präsentiert. Die Informationen zu den einzelnen Themen stehen auf großen Infowänden, die die Form und Farbe des jeweiligen Produktes beziehungsweise Themas haben. Das Thema „Fleisch“ wird beispielsweise auf einem riesigen (ca. 1,5 m² großen) Hamburger und das Thema „Tomate“ auf einer ebenso großen Tomate präsentiert. Insgesamt gibt es 10 Stationen mit solchen Tafeln.

Die Ausstellung „Ich sehe Was(ser), was du nicht siehst – Virtuelles Wasser begreifen“ auf Deck 1 des Museums zeigt globale Zusammenhänge zum „Virtuellen Wasser“ auf und lädt den Besucher ein, im Einzelnen genau hinzuschauen und sich dem Thema auf spielerische Weise zu nähern.

Eine Ausstellung des Mathematikums Gießen in Kooperation mit Prof. Dr. Kerstin Kremer (IPN Kiel), Prof. Dr. Sandra Sprenger (Universität Hamburg).

Die Ausstellung wird gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt.

Fotoausstellung „Wo der Atlantik auf Europa trifft“

4. Juli bis 30. Oktober 2016.

Die beiden bekannten Fotografen Peter Haefcke und Michael Pasdzior verbindet eine große Leidenschaft – das Meer. Deshalb haben sie in den letzten acht Jahren gemeinsam peu à peu die gesamte europäische Atlantikküste der Länder Portugal, Spanien, Frankreich, Großbritannien, Irland und Island bereist. Entstanden sind beeindruckende Bilder, die bis zum 30. Oktober im Internationalen Maritimen Museum gezeigt werden.

Strandpromenade in Zarautz, Nordspanien. Bild: Michael Paszidor,

Strandpromenade in Zarautz, Nordspanien. Bild: Michael Pasdzior.

Während Haefcke nur schwarzweiß fotografiert, visualisiert Pasdzior die Welt in Farbe. Auch inhaltlich ist die Ausstellung von Gegensätzen geprägt. Die ursprüngliche Naturschönheit der Küste steht im Kontrast zu den vom Menschen geschaffenen Veränderungen. Diese werden von beiden Fotografen auf individuelle Art in beeindruckenden Bildern festgehalten. Darin liegt der außergewöhnliche Reiz dieser Fotoausstellung.

Dyrholaey, Sudurland. Bild: Peter Haefke.

Dyrholaey, Sudirland. Bild: Peter Haefke.

Die Fotokunsthistorikerin Dr. Henriette Väth-Hinz beschreibt die Ausstellung so:

„Pasdzior schaut auf die Küste und das Wasser, immer aus einiger Entfernung, und legt zwischen Land und Wasser die Spuren des Menschen. Mal sind es bunte Boote oder farbige Wäsche auf der Leine, mal sind es Fahrbahnmarkierungen auf der Straße, und mal sind es Fußballtore am Sandstrand. Haefcke dagegen geht näher an die Grenze von Wasser und Fels. Er ist offensichtlich fasziniert von den Strukturen im Stein und den Formen, die das bewegte Wasser am Strand und an den Molen bildet. Die Fotos sind nicht schön, sie sind klug gestaltet, d.h., sie sprechen eine klare Sprache, ohne je langweilig zu wirken. Und in diesem Sinne sind die Bilder in der Ausstellung schön. Es sind Bilder, die Wellen schlagen.“

Die Fotografen

 

Peter Haefcke am felsen in Bedruthan Steps

Peter Haefcke am felsen in Bedruthan Steps

PETER HAEFCKE hat als Berufsschullehrer u. a. in der Fotografenausbildung gearbeitet. Seine Bilder waren in mehreren Ausstellungen zu sehen. Er hat einige vielbeachtete Bücher veröffentlicht. Der Schwerpunkt seiner Fotoprojekte sind Küsten, Landschaften, Städte und Menschen.

 

Michael Pasdzior

Michael Pasdzior

MICHAEL PASDZIOR ist seit 1980 als freier und selbstständiger Fotograf tätig und durch viele (Buch)Veröffentlichungen und zahlreiche Ausstellungen bekannt. Er arbeitet für die internationale Fotoagentur Getty Images und ist Mitglied in der Berufsvereinigung freelense. Der Schwerpunkt des in Hamburg lebenden Bildautors liegt auf der Landschafts- und Architekturfotografie.

 

Frauen am Bord. Eroberung einer Männerdomäne

18. März 2016 bis zum 3. Juli 2016

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Erstmalig seit 1997 widmet sich in Deutschland wieder ein Museum diesem wenig beleuchteten Thema: Die Geschichte und Gegenwart der seefahrenden Frauen.

Dank umfangreicher Recherchen im In- und Ausland, gibt es bei dieser Sonderausstellung für die Besucher Außergewöhnliches zu sehen und zu entdecken:

Piratinnen, Freiheitskämpferinnen und Pionierinnen in der Schiffahrt, ebenso wie frühe Seenotretterinnen und Reederinnen, Seefunkerinnen und Frauen in den Marinen der Welt. Etwas ganz Besonderes sind die bisher nie gezeigten Fotos der Seekadettinnen auf der „Gorch Fock“ von Kathrin Wahrendorff.

Und auch ein Weltbestseller wird auf seinen Wahrheitsgehalt untersucht: „Ich spucke gegen den Wind“, die angebliche Autobiographie eines Mädchens, das 17 Jahre mit ihrem Vater die Südsee befahren haben will, war das Lieblingsbuch ganzer Generationen.

Zahlreiche Ausstellungsobjekte aus dem In- und Ausland runden die umfangreiche Präsentation ab. Frauen am Bord. Eröberung einer Männerdomäne – ein Muss nicht nur für Frauen!

Der Kaispeicher B – das Tor zum Weltkulturerbe

18. Dezember 2015 bis Ende Februar 2016

Es ist schon ungewöhnlich, dass ein Museum sein eigenes Gebäude in den Mittelpunkt einer Ausstellung rückt. Doch der Kaispeicher B am Zusammenfluss von Brooktor- und Magdeburger Hafen ist inzwischen selbst ein „Exponat“. Das älteste erhaltene Speichergebäude im ehemaligen Freihafen überdauerte wirtschaftliche Glanz- und Notzeiten, technische Revolutionen und zwei Weltkriege.

Jetzt widmet das Internationale Maritime Museum Hamburg seinem „Zuhause“ eine Sonderausstellung. Der Kaispeicher B diente der UNESCO als architektonisches Vorbild für die als Weltkulturerbe anerkannte Hamburger Speicherstadt. Seit seiner Wiedereröffnung 2008, nach einer genauso sorgfältigen wie respektvollen Renovierung, beherbergt er die Sammlung der Peter Tamm sen. Stiftung. Hamburg ist somit der Schaukasten für das maritime Kulturerbe der Menschheit geworden.

„Die Ausstellung „Kaispeicher B – Das Tor zum Weltkulturerbe“ porträtiert das älteste Speichergebäude Hamburgs als Konstante in der Stadtlandschaft. Sie erklärt die historische Rolle des Bauwerks und gibt dem Besucher mit teilweise erstmals ausgestelltem Archivmaterial und Kunstwerken die nötige Perspektive um zu verstehen, wie es zur Heimat des Internationalen Maritimen Museums Hamburg wurde. Kern der Ausstellung sind neben historischen Bildern Aufnahmen des renommierten Hamburger Fotografen Michael Zapf, der den Umbau des Kaispeicher B mit der Kamera begleitet hat.

Der Kaispeicher B entstand 1878/79 nach Plänen der Architekten Bernhard Georg Jacob Hanssen und Wilhelm Emil Meerwein für die Silospeicher-Kommandit-Gesellschaft J.W. Boutin. Der rote Backsteinbau mit eingesetzten Natursteinteilen ist wie die Speicherstadt im neugotischen Stil erbaut. Abwechslungsreiches Mauerrelief, Spitzbögen, Treppengiebel und Gesimse bilden eine gelungene und augenfällige Kombination aus technischer Zweckmäßigkeit und der glanzvollen hansischen Tradition des Mittelalters.

Der Bau wurde 1890 von der Stadt Hamburg übernommen und trägt seither die Bezeichnung „Kaispeicher B“. Nach der 1888 erfolgten Eröffnung des Freihafens war der Speicher ein bedeutender Umschlagplatz für Stückgut. Somit ist er nicht nur ein bauhistorisch und archi-tektonisch bedeutsamer Komplex, er dokumentiert auch die Expansion der Hafenwirtschaft und die Modernisierung des Warenumschlags in Hamburg.

Als Ursprung von und markantes Bindeglied zwischen der historischen Speicherstadt und der modernen HafenCity ist der denkmalgeschützte Kaispeicher B das kulturelle Zentrum eines neuen Stadtviertels und ein bedeutendes Wahrzeichen für die Stadt Hamburg und die maritime Weltgeschichte.

Chronik des Kaispeicher B

Plakat

Ferne Welten – so nah!

Fünf Museen präsentieren sich gemeinsam

Ferne Welten so nah

»Ferne Welten – so nah« heißt eine Ausstellung, die das Alstertal Einkaufszentrum vom 16. – 25. April 2015 jeweils von 10.00 bis 20.00 Uhr präsentiert. Zum ersten Mal haben sich fünf renommierte Hamburger Museen zusammen getan, um sich im Rahmen einer gemeinsamen Ausstellung zu präsentieren. Als Rahmenprogramm werden unterschiedliche Aktionen wie Kinderführungen, Workshops und Vorträge angeboten. So zeigt das Maritime Museum am 23. April von 12 bis 18.00 Uhr unter dem Motto »Ohne Knoten kommt kein Seemann aus«, in einem kleinen Knotenkurs die Kunst des Knotenschlagens. Darüber hinaus gibt es bei einem Gewinnspiel wertvolle Preise zu gewinnen.

Flyer zum Programm

 

 

Rumpf U 9Karriere einer Gefahr

TIEF UNTEN Der U-Bootkrieg 1914 – 1918

Am 22. September 1914 versenkte das deutsche U-Boot „U 9″ drei britische  Panzerkreuzer vor Hoek van Holland, fast 1.500 Seeleute fanden binnen weniger Minuten den Tod. Es war ein Albtraum für die englische Admiralität – und der erste Auftritt des U-Boots als Waffe. Der Kommandant des deutschen Bootes, Kapitänleutnant Otto Weddigen, wurde zum Helden einer ganzen Nation sowie der Kriegspropaganda. Und das U-Boot, bislang eher herablassend betrachtet, wurde nicht allein über Nacht zur wirkungsvollen und billigen Alternative großer Panzerschiffe, welche bis dahin die Seekriegsstrategie beherrscht hatten. Es wurde auch zum Schrecken der gesamten Handelsschifffahrt. Eines ist sicher: Der Zufallserfolg eines deutschen U-Bootes zu Beginn des 1. Weltkrieges hat die maritime Waffentechnik revolutioniert. Heute dominieren U-Boote neben Flugzeugträgern den militärischen Einsatz auf allen Meeren. Bestückt mit Atomraketen sind sie in der Lage, unerkannt aus der Tiefe ganze Kontinente auszulöschen.

U-Boot auf hoher See im 1. Weltkrieg

Das Internationale Maritime Museum Hamburg erinnert ab 16. Oktober mit seiner Sonderausstellung „Tief unten“ an den U-Boot-Krieg vor 100 Jahren. Auf 300 qm werden zahlreiche, bislang nie gezeigte Exponate zu sehen sein. Sie stammen einerseits aus dem Archiv des Museums, andererseits beteiligten sich Leihgeber aus Deutschland, Großbritannien, Belgien und Dänemark. Bemerkenswert ist, dass sich erstmals das „National Museum of the Royal Navy“ in Portsmouth zur Zusammenarbeit bei einer solchen Präsentation entschlossen hat. Von dort konnten u.a. zeitgenössische Propagandaplakate und wertvolle Dokumente entliehen werden.

U-Boot-Turm

Einen bedeutenden Teil der Sonderausstellung bildet der Nachlass von Kapitänleutnant Otto Weddigen aus dem Bestand des IMMH. Dieser belegt anschaulich, wie Weddigen aufgrund seiner revolutionären Tat mit „U 9“ in der deutschen Bevölkerung eine Art Kultstatus erlangte. Hunderte von Dankesbriefen, Gedichten oder so genannten „Liebesgaben“ erreichten ihn aus allen Teilen und Schichten der Nation. Der „Rummel“ um Otto Weddigen währte allerdings nur ein halbes Jahr – dann fiel er auf „U 29“ mit seiner gesamten Besatzung dem Krieg zum Opfer.Figur Otto Weddigen

Weitere Schwerpunkte der Ausstellung zum U-Bootkrieg vor einhundert Jahren sind die Gegensätze zwischen Fakt und Fiktion in der Darstellung und Aufarbeitung des Krieges, die propagandistische Begleitung des grausamen Geschehens auf See und die Geschichte jener, die den Krieg führten, prägten und ertragen mussten: „Es geht uns nicht nur um die Geschichte einer bahnbrechenden militärischen Technik, sondern auch um die Folgen für die Menschen – seien sie nun U-Boot-Fahrer gewesen, militärische Gegner oder Besatzungen und Passagiere auf Handelsschiffen“, so Museumsgründer Peter Tamm. Denn schließlich drehte sich die Spirale von alliierter Seeblockade und deutscher Gegenblockade, von Gewalt und Gegengewalt so erbarmungslos und schnell, dass die völkerrechtliche Aufarbeitung mancher Ereignisse noch heute nicht beendet ist. – Heute, wo ein einziges U-Boot einen ganzen Kontinent verwüsten kann und das Völkerrecht im Falle eines Krieges gar keine Anwender mehr finden würde. Quo vadis, homo?

Bis Ende März 2015 auf Deck 1
Die Sonderausstellung ist im Eintrittspreis enthalten