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Marineschlepper A 14

Naval Tug A 14. This 1:75 scale model, built by Günther Ahrens, is on display in our Cold War navies section on deck 5 of the museum. The construction plans of the ship are in our archives.

Marineschlepper A 14. Dieses von Günther Ahrens gebaute Modell im Maßstab 1:75 ist in unserer Abteilung über die Marinen des Kalten Krieges auf Deck 5 des Museums ausgestellt. Die Baupläne des Schiffes befinden sich in unserem Archiv.


Die Bergungs-Eisbrecherschlepper des Projekts 700 wurden zwischen 1956 und 1957 vom Schiffbautechnischen Institut Wolgast (ISW) in der Deutschen Demokratischen Republik entworfen. Die Volksmarine (VM) der DDR war 1956 gegründet worden, um die Ostseeküsten des Landes zu sichern und vor allem die Gewässer von den noch immer vorhandenen Seeminen aus dem Zweiten Weltkrieg zu räumen. Die Idee hinter dem Projekt 700 war, einen Schlepper zu konzipieren, der in der Lage war, auf hoher See zu operieren, Such- und Rettungseinsätze sowie die Bergung von Schiffswracks zu übernehmen und gleichzeitig Feuerlösch- und Eisbrecherfähigkeiten zu besitzen. Die beiden Schlepper dieser Klasse wurden auf der VEB Peene Werft in Wolgast gebaut. Der erste, mit dem Codenamen Projekt 17.1, wurde 1963 als „A 14“ von der Volksmarine in Dienst gestellt. Er war etwa 45 m lang und fast 11 m breit und hatte eine Verdrängung von 781 t. Obwohl es sich  um ein Marineschiff handelte, bestand die 21-köpfige Besatzung in der Regel aus zivilen Angestellten. Es war möglich, zwei 2,5-cm-Zwillingsgeschütze an Deck aufzustellen; dies geschah aber vermutlich nicht. Der Schlepper wurde schließlich in „Thale“ umbenannt und nach der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990 in die Bundesmarine eingegliedert. Da die Schiffe der ehemaligen Volksmarine meist veräußert wurden, ging die „Thale“ 1992 an die niederländische Roal Feenstra Scheepvaertbedrijf, Den Helder. Es begann eine neue Karriere unter dem Namen „Aegir“. Der Schlepper wurde 1997 erneut verkauft und in „Neptun“ umbenannt. Soweit unseren Daten zu entnehmen ist, ist sie heute noch unter diesem Namen aktiv, gehört der britischen Transtar Shipmanagement und fährt unter der Flagge von St. Vincent & The Grenadines.

Die „Thale“ hat eine Schwester, die auf derselben Werft gebaut wurde und den Codenamen Projekt 17.2 trägt. Sie wurde 1964 für die bulgarische Marine gebaut und unter dem Namen „Юпитер“ (Jupiter) in Varna stationiert. Der Schlepper diente bis Anfang der 1990er Jahre in der bulgarischen Marine und wurde dann an die Hafenbehörde von Varna abgegeben. Offenbar ist er immer noch unter demselben Namen und im selben Hafen im Einsatz.

Dieses von Günther Ahrens gebaute Modell im Maßstab 1:75 ist in unserer Abteilung über die Marinen des Kalten Krieges auf Deck 5 des Museums ausgestellt. Die Baupläne des Schiffes befinden sich in unserem Archiv.