IMMH

Panzerschiff Admiral Graf Spee

Das Panzerschiff Admiral Graf Spee (1936-1939). Dieses beeindruckende Modell der „Admiral Graf Spee“ wurde von Meister Helmut Schmid im Maßstab 1:100 gebaut. Es ist auf Deck 5 des Museums zu sehen. 


Das Panzerschiff „Admiral Graf Spee“ als Folge der Schlacht am Río de la Plata versenkt, welche als die erste Seeschlacht des Zweiten Weltkriegs gilt. 

Die Schlacht fand in südamerikanischen Gewässern, vor der Mündung des Río de la Plata statt. Die „Admiral Graf Spee“, ein Schiff der Deutschland-Klasse, war auf der Marinewerft in Wilhelmshaven gebaut und 1936 in Dienst gestellt worden. Das Schiff war nach der Kriegs-erklärung als Handelsstörer in den Südatlantik entsandt worden. Die „Admiral Graf Spee“ operierte in der Region zunächst erfolgreich und versenkte 9 Handelsschiffe. Die Royal Navy entsandte in der Folge eine Reihe von Jagdgruppen zu ihrer Bekämpfung. Sie fanden das Schiff am 13. Dezember 1939. 

Der deutsche Kapitän Langsdorff hielt die britischen Schiffe zunächst für einen begleiteten Frachter. Als er erkannte, dass es sich um zwei leichte und einen schweren Kreuzer handelte, war es zu spät. Langsdorff hätte versuchen können, auf Distanz zu bleiben und die überlegene Reichweite der Hauptkanonen seines Schiffes zu nutzen. Stattdessen fuhr er mit voller Kraft voraus. Die leichten Kreuzer „Achilles“ und „Ajax“ sowie die „Exeter“ manövrierten, um das Feuer der „Graf Spee“ zu teilen. In der Schlacht erlitt die „Exeter“ schwere Schäden und musste sich zurückziehen. Die „Admiral Graf Spee“ befand sich in einem besseren Zustand, aber einige lebenswichtige Systeme waren ausgefallen, vor allem das Treibstoffaufbereitungssystem. In diesem Zustand benötigte das Schiff dringende Reparaturen und fuhr, verfolgt von der „Ajax“ und der „Achilles“ zur Mündung des Río Plate. Das Schiff legte in Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay, an. Das Land war in dem Konflikt neutral, aber Großbritannien hatte einen beachtlichen politischen Einfluss auf das Land. Die „Graf Spee“ durfte auf britischen Druck hin nur für 72 Stunden in Montevideo bleiben, hätte für eine vollständige Reparatur zwei Wochen Zeit benötigt. Das deutsche Schiff hatte nur noch Treibstoff für einen Tag und aufgrund der Untiefen im Fluss keine Chance, einen anderen Hafen anzulaufen. Am Abend des 17. Dezembers lichtete das Schiff Anker und verließ den Hafen von Montevideo. Kapitän Langsdorff und eine 40-köpfige Notbesatzung zündeten Sprengsätze und verließen das Schiff, um sich mit dem Rest der Besatzung zu treffen, welcher in Montevideo geblieben war. Das halbgetauchte Wrack der „Admiral Graf Spee“ brannte drei Tage lang. Langsdorff beging nach zwei Tagen in Buenos Aires, Argentinien, Selbstmord. Viele Besatzungsmitglieder siedelten sich dauerhaft entweder in Argentinien oder in Uruguay an. Falsche Informationen, die der MI6 zuvor über das Vorhandensein einer größeren Seestreitmacht in der La Plata-Mündung gestreut hatte, mögen zu Kapitän Langsdorffs Entscheidung beigetragen haben, die „Graf Spee“ aufzugeben.

Dieses beeindruckende Modell der „Admiral Graf Spee“ wurde von Meister Helmut Schmid im Maßstab 1:100 gebaut. Es ist auf Deck 5 des Museums zu sehen.