Die Con-Ro Schiff Atlantic Concert (1984-2016). Dieses schematische Diorama im Maßstab 1:150 zeigt, wie ein solches Schiff im Hafen be- und entladen wird, und vermittelt einen Eindruck von seinem Aufbau. Das Diorama ist eine Dauerleihgabe der Reederei ACL an das Museum.
Das „Ro-Ro“-Konzept in der Schifffahrt ist eine ziemlich alte Idee. Das erste Schiff, das so gebaut wurde, dass Fahrzeuge „ein- und ausrollen“ konnten („Roll on-Roll off“, daher der Name), geht auf das Jahr 1833 zurück. Es handelte sich um eine Eisenbahnfähre, die auf dem Forth and Clyde Canal in Schottland im Einsatz war. Man kann jedoch davon ausgehen, dass Ro-Ro-Schiffe so alt sind wie die seit der Antike existierenden Pferde- und Kutschentransporte, wobei einige Exemplare über eine Laderampe verfügten, die modernen Beispielen nicht unähnlich war.
Die Erfindung des Containerschiffs ist etwas jüngeren Datums. Das erste Schiff, das standardisierte Container transportierte, war die Ideal X im Jahr 1956. Sowohl der Container als auch das Ro-Ro-Schiff gehören heute zu den gebräuchlichsten Methoden des maritimen Gütertransports. Weniger bekannt ist, dass es seit 1967 Schiffe gibt, die beide Methoden gleichzeitig nutzen können. Diese Spezialschiffe werden Con-Ro genannt. Sie verfügen über ein Deck, das für den Transport von Containern ausgerüstet ist, sowie über eine Rampe, über die Autos, Lastwagen und andere Fahrzeuge auf die Parkdecks im Inneren des Schiffes rollen und wieder abfahren können.
Dieser spezielle Schiffstyp ist in unserer Ausstellung durch die Con-Ro Schiff Atlantic Concert vertreten. Sie wurde 1984 auf der Werft Kockums Varv AB in Malmö, Schweden, gebaut. Sie hatte eine Bruttoraumzahl von 57.255 BRZ und konnte 2.908 TEU (Twenty-foot Equivalent Units, die Standardcontainergröße) befördern. Das mag im Vergleich zu den heutigen größeren Containerfrachtern nicht viel erscheinen, aber zum Zeitpunkt des Baus war es eine ganze Menge. Ihr Eigner war die Atlantic Container Line (ACL), eine Reederei mit Schwerpunkt auf Con-Ro-Schiffen. Dieses Schiff war 32 Jahre lang erfolgreich im Einsatz. Sie wurde 1987 in die Hyunday Mipo Werft in Ulsan, Südkorea, verlegt und von 249 auf 292 Meter verlängert. Danach wurde sie in Concert Express umbenannt, erhielt aber 1994 ihren ursprünglichen Namen zurück. Am 7. August 2016 verließ sie den Hamburger Hafen für ihre letzte Reise zu den Abwrackwerften im indischen Alang. Sie sollte Platz machen für die neue Con-Ro-Schiffsklasse von ACL: die „Generation 4“.
Dieses schematische Diorama im Maßstab 1:150 zeigt, wie ein solches Schiff im Hafen be- und entladen wird, und vermittelt einen Eindruck von seinem Aufbau. Das Diorama ist eine Dauerleihgabe der Reederei ACL an das Museum.