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Stückgutfrachter Etha Rickmers

General cargo ship Etha Rickmers. Her yard model was masterfully built by the Christel Stührmann workshop in a scale of 1:100. It entered the Peter Tamm collection in the mid 1980s and has been part of our exhibition on the modern merchant navy on deck 6 since the opening of the museum.

Stückgutfrachter Etha Rickmers. Ihr Werftmodell wurde von der Werkstatt Christel Stührmann im Maßstab 1:100 meisterhaft gebaut. Es kam Mitte der 1980er Jahre in die Sammlung Peter Tamm und ist seit der Eröffnung des Museums Teil unserer Ausstellung über die moderne Handelsmarine auf Deck 6.


Die „MS Etha Rickmers“ ist ein Schiff, das gerade zur rechten Zeit für ihr Unternehmen, die Rickmers Linie GmbH, gebaut wurde. Sie lief 1958 auf der firmeneigenen Werft in Bremerhaven vom Stapel. Das Besondere an der „Etha Rickmers“ war, dass sie das erste Schiff ihrer Reederei war, das mit einer Schwergutkrananlage an Deck ausgestattet war. Die Rickmers-Linie war auf den Transport von Gütern zwischen ostasiatischen Häfen und Europa spezialisiert. In den letzten Jahren der 1950er Jahre baute China seine Handelsflotte aus. Diese lokale Konkurrenz nahm den Schiffen ausländischer Unternehmen Arbeit weg. Aber die Schwergutkapazität der „Etha Rickmers“ machte sie zu einem Erfolg. So sehr, dass ihre Reederei 1962 beschloss, ein neues und verbessertes Schwergutschiff für den Stückgutverkehr zu bauen: die „Peter Rickmers“. Um zu vermeiden, dass zwei Schiffe in ihrer Flotte miteinander konkurrieren, verkaufte die Rickmers-Linie die „Etha“ im Jahr 1964. Käufer war die China Ocean Shipping Co. später bekannt als COSCO. Die „Etha Rickmers“ wurde noch im selben Jahr in „You Hao“ umbenannt und blieb bis 1992 im Dienst; ein recht langes aktives Leben für einen Stückgutfrachter aus den 1950er Jahren. Schließlich wurde sie in Guangzhou abgewrackt.

„Etha Rickmers“ war bereits der Name mehrerer Schiffe der Reederei, vor allem des vierten Schiffes dieses Namens, das 1890 gebaut wurde und das größte jemals in Deutschland gebaute Holzschiff war. Die Firma Rickmers existierte in verschiedenen Formen und war von 1834 bis 2018 im Besitz der Firma Rickmers, als der letzte Teil der Rickmers-Unternehmen an die Hamburger Gruppe Zeaborn verkauft wurde. Mitglieder der Familie sind immer noch in der Schifffahrtsbranche tätig. Ihr Handel mit Ostasien begann bereits in den Jahren des amerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865), als der Export von Reis nach Europa und Amerika eingestellt wurde. Die Rickmers gehörten zu den Unternehmen, die begannen, Reis aus Asien zu importieren, und gründeten 1872 sogar eine eigene Reisverarbeitungsanlage in Bremen.

Ihr Werftmodell wurde von der Werkstatt Christel Stührmann im Maßstab 1:100 meisterhaft gebaut. Es kam Mitte der 1980er Jahre in die Sammlung Peter Tamm und ist seit der Eröffnung des Museums Teil unserer Ausstellung über die moderne Handelsmarine auf Deck 6.