Öltanker HS Tosca (2004). Dieses beeindruckende Modell im Maßstab 1:100, das von Samsung gebaut wurde, war Eigentum von Hansa Shipping. Das Unternehmen hat es dem Museum gestiftet, und es steht als Beispiel für einen Aframax-Tanker in unserer Ausstellung über die Offshore-Industrie auf Deck 7 des Museums.
Größer ist nicht immer besser. Das ist auch bei Rohöltankern der Fall. Die VLCC (Very Large Crude Carriers) und die noch größeren ULCC (Ultra Large Crude Carriers) haben zwar eine gewaltige Ladekapazität, aber ihre Größe macht es ihnen unmöglich, in bestimmten Gebieten zu operieren. Die meisten Häfen können von diesen „Supertankern“ nicht angefahren werden. Bei Längen zwischen 300 und über 400 Metern, einer Größe von über 200.000 DWT für VLCCs und über 300.000 DWT für ULCCs, haben diese Schiffe einen Tiefgang, der sie in den meisten Küstengebieten stranden ließe. Die meisten ULCC wurden in den 1970er Jahren gebaut, um aufgrund der Schließung des Suezkanals mehr Rohöl auf den länger gewordenen Strecken transportieren zu können. Bis heute wurden die meisten dieser Schiffe entweder abgewrackt oder fanden andere Verwendungszwecke, etwa als schwimmende Lagerhäuser. Zu den bekannteren „Supertankern“ zählen die sog. Suezmax-Tanker. Diese Schiffe sind mit einer Länge von knapp unter 300 Metern und einer Breite von 50 Metern im beladenen Zustand gerade noch für die Durchfahrt durch den Suezkanal zugelassen. Übrigens: Der Suezkanal wurde seit seiner Einweihung im Jahr 1869 mehrmals erweitert. Seit dem Ausbau von 2010 können Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 20 Metern den Kanal passieren. Dies entspricht etwa 61 % der weltweit im Einsatz befindlichen Tankschiffe.
Das Beispiel aus dem Foto zeigt die HS „Tosca“, einen großen Aframax-Tanker. Der Name „Aframax“ ist eine Anspielung auf den Begriff AFRA (Average Freight Rate Assessment), der 1954 von Shell Oil definiert wurde. Aframax-Schiffe haben eine Kapazität zwischen 80.000 und 120.000 DWT und eine Länge von unter 250 Metern. Damit können sie die meisten größeren Häfen der Welt anlaufen.
Der Öltanker HS „Tosca“ wurde 2004 auf der Werft von Samsung Shipbuilding & Heavy Industries auf der Insel Geoje, Süd-Korea, gebaut. Das Schiff hat eine Gesamtlänge von fast 250 Metern, ist annähernd 44 Meter breit und hat eine Kapazität von 115.000 DWT. Ursprünglicher Eigentümer war die Hansa Shipping GmbH & Co. Aus Hamburg. Das Schiff wurde 2018 an die Heidmar Inc. im griechischen Glyfada verkauft und in „Carlton“ umbenannt.