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LPGTanker Tycho Brae

LPG Tanker Tycho Brae. Her original yard model in a scale of 1:100 is displayed on deck 9 of the museum.

LPGTanker Tycho Brae. Ihr Original-Werftmodell im Maßstab 1:100 ist auf Deck 9 des Museums ausgestellt.

Die „Tycho Brahe“ war ein LPG-Tanker, der im Jahr 1982 auf der Meyer-Werft in Papenburg gebaut wurde. LPG ist die Abkürzung für Liquified Petroleum Gas, auch Propan oder Butan genannt. Die „Tycho Brahe“ konnte bis zu 15.000 Kubikmeter Flüssigkeit als Massengut in drei internen Tanks transportieren. In diesen wurde das Gas bei einer Temperatur von bis zu -48° C und einem Druck von bis zu 6,4 bar flüssig gehalten. Mit 153 m Länge und 22 m Breite war sie zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung das größte LPG-Tankschiff unter deutscher Flagge. 1990 wechselte sie in das Register des karibischen Staates Antigua und Barbuda. Ein Jahr später wurde das Schiff verkauft und hatte in der Folge mehrere Eigner. Im Jahr 2006 wurde sie in „Barnes Bridge“ umbenannt und 2010 in Alang, Indien, abgewrackt. Ihr erster Name stammt von dem berühmten dänischen Astronomen Tycho Brahe (1546-1601). Das 1983 gebaute Schwesterschiff erhielt den Namen „Immanuel Kant“ nach dem deutschen Philosophen (1724-1804).

Dieses Werftmodell im Maßstab 1:100 ist Teil einer großzügigen Dauerleihgabe von Mareike Janssen an unser Museum aus dem Jahr 2019. Die Leihgabe besteht aus mehreren Schiffsmodellen der Hamburger Reederei Friedrich A. Detjen. Die Modelle (von denen wir in den vergangenen Monaten bereits einige gepostet haben) sind allesamt erstklassige Darstellungen der Schiffe und wurden von einigen der besten norddeutschen Modellbauwerkstätten – in diesem Fall der Werkstatt Christel Stührmann aus Hamburg – gefertigt. Sie wurden zur gleichen Zeit wie die Originalschiffe gebaut, um der Reederei einen Eindruck davon zu vermitteln, wie das Schiff nach seiner Fertigstellung aussehen würde. Danach wurden die Modelle in den Geschäftsräumen des Unternehmens zu Werbezwecken ausgestellt. Die Herstellung solcher Modelle besitzt eine Tradition, die bis in das 17. Jahrhundert reicht. Manche Reedereien bestellen sie auch heute noch entweder bei den Werften oder bei Modellbauwerkstätten, doch dies ist immer seltener der Fall. 

Die Modelle sind auf Deck 9 des Museums ausgestellt.