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VSP Hafenschlepper Weser

Der VSP Hafenschlepper Weser (1973). Dieses schöne Modell wurde im Maßstab 1:50 von G. Schmidt in Flensburg gebaut. Es ist Teil unserer Ausstellung über die Hafenindustrie auf Deck 9 des Museums.

Der VSP Hafenschlepper Weser (1973). Dieses schöne Modell wurde im Maßstab 1:50 von G. Schmidt in Flensburg gebaut. Es ist Teil unserer Ausstellung über die Hafenindustrie auf Deck 9 des Museums.


Dieser Schlepper wurde 1973 als „Weser“ gebaut. Sie ist ein Hafenschlepper mit der Fähigkeit, als Schubschlepper oder, wie die US-Amerikaner sie nennen, als Schleppschiff (towboat) zu arbeiten. Das bedeutet, dass sie gebaut werden, um Lastkähne und andere nicht selbstfahrende Frachtschiffe zu schieben. Die Besonderheit von Schubschleppern ist ihr quadratischer Bug und das „Knie“ daran. So nennt man die großen Platten, die am Bug des Schleppers angebracht sind. Mit ihnen kann er Lastkähne in verschiedenen Höhen schieben. Die Weser wurde auf der Jadewerft in Wilhelmshaven für die Unterweser-Reederei AG aus Bremen gebaut. Nach 20 Jahren Dienstzeit wurde sie verkauft und in „Wotan“ umbenannt. Sie ist immer noch aktiv und arbeitet unter slowenischer Flagge im Hafen von Koper, dem wichtigsten internationalen Handelshafen dieses Landes.

Eine weitere Besonderheit dieses Schiffes ist sein Antrieb. Diejenigen, die mit einem Zyklomotor oder Voith Schneider Propeller (VSP) nicht vertraut sind, fragen sich vielleicht, wo der Propeller des Bootes ist und was die Struktur unter dem Boot darstellt. Diese Struktur schützt den VSP, ein Antriebssystem, das es Schiffen ermöglicht, mit einer unglaublichen Präzision in jede beliebige Richtung zu manövrieren und diese Richtung fast augenblicklich zu ändern. Aus einer kreisförmigen Platte, die sich um eine vertikale Achse dreht, ragt ringsum eine Anordnung von vertikalen Blättern (in Form von Rudern) aus dem Schiffsboden heraus. Jedes Blatt kann sich selbst um eine vertikale Achse drehen. Das interne Getriebe ändert den Anstellwinkel der Blätter synchron mit der Drehung der Platte, so dass jedes Blatt in jede Richtung Schub liefern kann. Der VSP wurde von dem österreichischen Ingenieur Ernst Leo Schneider als Turbine erfunden und von der Firma Voith zu einem Antriebssystem weiterentwickelt. Ihr erster praktischer Einsatz stammt aus dem Jahr 1928.

Dieses schöne Modell wurde im Maßstab 1:50 von G. Schmidt in Flensburg gebaut. Es ist Teil unserer Ausstellung über die Hafenindustrie auf Deck 9 des Museums.