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Louis Charles Verboeckhoven

Louis Charles Verboeckhoven (1802-1889), Zwei Fischkutter in stürmischer See, 1831, Öl auf Holz, Internationales Maritimes Museum Hamburg, Inv. Nr. K-1374
Louis Charles Verboeckhoven (1802-1889), Zwei Fischkutter in stürmischer See, 1831, Öl auf Holz, Internationales Maritimes Museum Hamburg, Inv. Nr. K-1374

Zwei Fischkutter in stürmischer See, 1831

Klare Farben, präzise Umrisse und eine feine Pinselführung machen dieses Kleinformat zu einem technisch besonders qua- litätvollen Seestück. Die Fischkutter werden ebenso akribisch ausgearbeitet wie das Meer und der Himmel – jene Besonder- heiten, die wir bereits von den niederländischen Malern des 17. Jahrhunderts kennen, hier jedoch rund zweihundert Jahre später.

Der belgische Maler Louis Charles Verboeckhoven wächst in Gent auf, wo er sein Interesse für die Marinemalerei ent- deckt. Ab 1827 wird er zu Salons und Jahresausstellungen zuge- lassen (u.a. in Amsterdam, Den Haag und Brüssel), wo er sich einen Namen als talentierter Künstler macht. Wahrscheinlich kann er sich im Laufe der Jahre als unabhängiger Maler etablie- ren, weshalb er nicht mehr auf sich aufmerksam machen muss und daher seine Ausstellungstätigkeit abnimmt. Verboeckho- ven bereist mehrfach die niederländischen, französischen und britischen Küsten. Gegen Ende seiner Karriere wird er Mit- glied der Rijksakademie. Wenngleich die Darstellungen manch- mal etwas stereotyp wirken, besticht Verboeckhovens Oeuvre durch seine technische Brillanz und die nuancierte Wiedergabe des Himmels und unterschiedlicher Witterungen sowie sorg- fältige Ausführung unterschiedlicher Boots- und Schiffstypen. Gemälde wie dieses erfreuen sich in bürgerlichen Kreisen gro- ßer Beliebtheit, wird doch die einstige Nähe zur Natur in der Umbruchphase der Industriellen Revolution als nostalgischer Bezugspunkt wahrgenommen.