Am Abend des 19. Oktober 2023 wurde im Internationalen Maritimen Museum Hamburg die erste Büste von Admiral Grau in Deutschland enthüllt. Admiral Miguel Grau Seminario (1834-1879) ist eine herausragende historische Persönlichkeit und ein Nationalheld Perus. Die Aufnahme seiner Büste in die Dauerausstellung war das erste Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen dem Maritimen Museum und der peruanischen Marine. Das Ereignis wurde mit prominenten Gästen gefeiert.
Admiral Grau kommt nach Hamburg
Der Weg aus der peruanischen Millionenstadt Callao in Hamburgs HafenCity war weit. Im Rahmen einer Dauerausstellung auf Deck 5 des Internationalen Maritimen Museums sind die per Luftfracht angelandeten Exponate vom 20. Oktober 2023 an zu sehen.
Dafür hat das Maritime Museum monatelang eng mit der peruanischen Marine, der peruanischen Botschaft in Berlin und dem peruanischen Marinemuseum zusammengearbeitet. Die Geschichte von Admiral Grau und dem so genannten „Salpeterkrieg“ (Guerra del Pacifico) ist eine Geschichte, die in unseren Ausstellungen erzählt werden muss. Die Zusammenarbeit mit unseren peruanischen Freunden ermöglicht es uns, ihre Sicht der Geschichte zu zeigen. Denn es macht keinen Sinn, dass wir als Museum ihnen ihre Geschichte erzählen, wenn wir die Möglichkeit haben, dass die Peruaner selbst sie uns erzählen.
Peruanisches Fest im Maritimen Museum
Zur Eröffnung am Vorabend hatte sich ein hochdekorierter Kreis aus Peru, Deutschland und neun weitere n Länder angekündigt. Museumsvorstand Peter Tamm begrüßte Augusto Scheuch, Perus Botschafter in Berlin, den Marineattaché des südamerikanischen Landes, Kapitän Christian Salas, sowie weitere namhafte Repräsentanten aus mehreren Staaten. Ehrengast war Vizeadmiral Jan Christian Kaack, General Inspekteur der Deutschen Marine.
Nach der Begrüßung durch Peter Tamm fand der peruanische Botschafter freundliche Worte der Bewunderung für unser Museum. Danach ergriff Vizeadmiral Kaack das Wort und hob die Persönlichkeit von Admiral Grau als Marineoffizier und auch als Politiker hervor. Er zitierte Miguel Grau im spanischen Original mit den Worten
„Al único caudillo al que sirvo yo es la Constitución. / Der einzige Führer, dem ich diene, ist die Verfassung“.
Es folgte eine schöne Überraschung in Form einer Videobotschaft von Admiral Luis Polar Figari, dem Generalkommandanten der peruanischen Marine. Kapitän Salas schloss den Reigen, indem er den historischen Hintergrund der neuen Exponate im Museum erläuterte und die gute Zusammenarbeit zwischen dem Museum und der Marine hervorhob.
Nach den Reden wurde das Objekt auf Deck 5 enthüllt und den Gästen vorgestellt. Die Veranstaltung endete mit einem freundschaftlichen Austausch bei der Verkostung köstlicher perivianischer Spezialitäten.
Neu auf Deck 5
„Die neue Dauerausstellung belebt die traditionelle Freundschaft zwischen Peru und Hamburg“, sagte Peter Tamm. „Ebenfalls dokumentiert sie eine bewegende Geschichte.“ Gemeint ist der „Salpeterkrieg“ von 1879 bis 1884. In diesem bewaffneten Konflikt zwischen Chile sowie seinen Nachbarn Peru und Bolivien ging es unter Anderen um den Rohstoff Salpeter. Wegen der Verwendung als Düngemittel und für Schießpulver war er auch in Europa von enormem Wert.
Aus dieser Ära, in der es um postkoloniale Grenzziehungen und Macht über Rohstoffe ging, stammen die aktuellen Exponate. Gezeigt werden Modelle des früheren Kriegs- und heutigen Museumsschiffes „Huáscar“ und des peruani-schen U-Boot-Prototypen „Toro“. Ausgestellt wird außerdem eine Marmorbüste von Admiral Miguel Grau Seminario (1834-1879), als Marineheld und Politiker eine der bekanntesten histori-schen Persönlichkeiten Perus.
Die Dauerausstellung basiert auf einem Kooperationsvertrag zwischen der peruanischen Marine und dem IMMH. Weitere Projekte sind geplant.